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Marketing in eigener Sache

Guter Ruf ist Goldes wert. Das gilt zunehmend für die Daten zur eigenen Person, die im Netz kursieren. Von Michael van Laar

Haben Sie schon einmal mit einer Suchmaschine wie Google nach Ihrem eigenen Namen gesucht? Nein? Das sollten Sie aber. Denn andere Leute tun es auch: Sie suchen im Internet nach Ihnen – ja genau, nach Ihnen. Immer häufiger sind Informationen aus dem Netz die Basis für einen ersten oder zweiten Eindruck, den jemand anders von Ihnen gewinnt. So wird beispielsweise die Google-Suche nach Bewerbernamen in immer mehr Personalabteilungen Teil der Standard-Überprüfung von interessanten Kandidaten. Und auch Geschäftspartner informieren sich heutzutage zunehmend online, mit wem sie es zu tun haben – nicht nur via Google, sondern beispielsweise auch in Business-Netzwerken wie Xing oder LinkedIn.

All das spricht dafür, den eigenen guten Ruf im Netz nicht dem Zufall zu überlassen. "Online-Reputationsmanagement" nennt man diese nachhaltige Arbeit am Image der eigenen Person. Durch die ständig wachsende Relevanz des Internets hat die Pflege des eigenen guten Rufes im Netz enorm an Bedeutung gewonnen, und zwar für jeden. Während manche dieser neuen Öffentlichkeit skeptisch gegenüberstehen und Themen wie Datenschutz und Privatsphäre kritisch hinterfragen, nutzen andere das Web konsequent für aktives Eigen-Marketing und gezielte Selbstpräsentation. Denn noch nie war es so einfach und vergleichsweise kostengünstig, die eigene Expertise und die eigene Person einer so großen (Fach-)Öffentlichkeit zu präsentieren, wie dies heute über das Internet der Fall ist. Hierbei geht es vor allem darum, ein stimmiges Gesamtbild abzugeben, Themen zu besetzen oder sich zumindest zu bestimmten Themen ins Gespräch zu bringen, im Idealfall irgendwann sogar als Experte angesehen zu werden. In jedem Fall geht es aber darum, "für etwas zu stehen".

Fünf Tipps für die Imagepflege im Internet
1. Suchen Sie bei Google regelmäßig nach Ihrem Namen
(in Anführungszeichen) und nehmen Sie vor allem die Suchergebnisse auf den ersten zwei bis drei Ergebnisseiten genau unter die Lupe: Welche Fundstellen sind positiv, welche sind eher unerwünscht? Das Grundprinzip der Einflussnahme lautet hier: Die für Sie negativen Suchergebnisse sollen durch "gute" Treffer möglichst weit nach hinten verbannt werden. Um gezielt auf die Suchergebnisse einzuwirken, kann es ratsam sein, sich anfangs von einem Fachmann unterstützen zu lassen, der sowohl Ahnung von Markenführung und Öffentlichkeitsarbeit als auch von Suchmaschinenoptimierung hat.

2. Melden Sie sich bei Business-Netzwerken und Fach-/Experten-Portalen Ihrer Branche an. Das Business-Netzwerk www.xing.com ist in Deutschland der Standard, wenn es um beruflich relevante Personenprofile geht. Wer beruflich viel mit dem Ausland zu tun hat, sollte zusätzlich www.linkedin.com nutzen. Aber auch Websites wie www.brainguide.de oder branchenspezifische Portale wie www.marketing-boerse.de.de bieten einen guten Rahmen, um sich im Netz zu präsentieren. Füllen Sie Ihre Profile möglichst vollständig aus und stellen Sie mit Hilfe der entsprechenden Einstellungen sicher, dass Suchmaschinen wie Google Zugriff auf Ihre Profilseiten haben. Denn erfahrungsgemäß landen solche für Sie positiven Seiten bei der Suche nach dem dazugehörigen Personennamen häufig unter den ersten Treffern.

3. Nutzen Sie Reputationsportale wie www.myon-id.de. Neben der Möglichkeit, sich dort mit einem Personenprofil wunschgemäß und Google-wirksam darzustellen, bietet myon-id eine Reihe von Werkzeugen, die besonders Einsteigern die Analyse und Pflege des eigenen guten Rufs im Internet erleichtern.

4. Überlegen Sie sich, ob Sie ein eigenes Weblog zu "Ihrem" Fachthema starten können und wollen. Dort können Sie Ihre Expertise in einem individuellen und außerdem bei Suchmaschinen sehr beliebten Rahmen darstellen. Ein solches Weblog kann als sogenanntes "Corporate Blog" unter dem Namen Ihres Unternehmens laufen. Es spricht aber auch nichts dagegen, privat ein Weblog zu einem Fachthema zu pflegen. Stimmen Sie sich als Arbeitnehmer jedoch in jedem Fall mit Ihrem Arbeitgeber über Art und Inhalte ab. Schließlich repräsentieren Sie durch den Fachbezug auch im Rahmen eines privaten Fach-Weblogs zumindest indirekt das Unternehmen.

5. Lassen Sie sich von einem Experten helfen. Es gibt weitaus mehr Möglichkeiten, wirksames Selbstmarketing im Internet zu betreiben, als in diesem Artikel Platz finden. Mit der wachsenden Aufmerksamkeit, die das Thema Online-Reputationsmanagement in den Medien gewinnt, nimmt auch die Anzahl entsprechender Seminar- und Workshop-Angebote zu. Weitere Werkzeuge, vertiefende Fachartikel sowie nützliche Link-Tipps für die Imagepflege im Netz finden Sie außerdem unter www.selbstmarketing-praxis.de.

Externer Kontakt: Michael van Laar ist Senior Consultant bei der tensor c interactive gmbh in Fürth (michael.vanlaar@tensor-c.de).
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2008, Seite 36

 
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