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Grundig Intermedia

Koç will globale Marke entwickeln

Anfang des Jahres übernahm die türkische Koç-Holding die kompletten Anteile der britischen Finanzgruppe Alba an der Grundig Intermedia GmbH. Bülent Bulgurlu, Alleinvorstand (CEO) der Holding, wies in Nürnberg auf einen Grund dafür hin: "Globaler Wettbewerb benötigt mehr Engagement." Als nunmehr alleinige Eigentümerin des Nürnberger Unternehmens und der Marke Grundig plant der Konzern, vor allem LCD-Fernseher in den globalen Vertriebsausbau einzubinden. Das größte türkische Unternehmen ist mit über 85 000 Mitarbeitern in mehr als 100 Ländern auf allen fünf Kontinenten präsent. Grundig solle, so Bulgurlu, zu einer globalen Marke entwickelt werden.

Noch 2008, erklärte der Vorstand, werde als erstes der Markt in Russland in Angriff genommen. Als besondere Zielmärkte nannte er außerdem den Nahen Osten und Nordafrika. Mustafa V. Koç, Enkel des Firmengründers und oberster Chef (Chairman) der Holding, unterstrich vor den Nürnberger Grundig-Mitarbeitern seine Zuversicht, dass Grundig-Elektronik und die Marke Grundig sehr erfolgreich sein werden.

Trotz der geplanten Auslandsexpansion sehen die Koç-Verantwortlichen Deutschland als wichtigsten Markt für Grundig-Produkte. Der Marktanteil für Flachbildfernseher in Deutschland, erklärte Bulgurlu, sei von 2007 von 3,1 auf 4,1 Prozent gestiegen. Die Zahl der verkauften Geräte stieg auf 450 000, in diesem Jahr werde eine Steigerung auf 600 000 erwartet. Das schlägt sich auch in den Ergebniszahlen nieder: 2006 wurde noch ein hoher Verlust erzielt, 2007 habe man, so Michael Peterseims, Geschäftsführer der Grundig Intermedia, fast eine schwarze Null erreicht. Bulgurlu bestätigte, dass 2008 bereits ein Gewinn von acht Mio. Euro erwartet werde.

Für die globale Vermarktung erhofft sich der CEO des Gesamtkonzerns viel von der Forschung und Entwicklung, die in Deutschland konzentriert bleiben soll. Auch Produktmanagement, Design und Vertrieb bleiben nach seinen Worten in Nürnberg. Von den weltweit rund 400 Mitarbeitern der Grundig Intermedia sind etwa die Hälfte in Nürnberg beschäftigt, nur produziert werde weiter in der Türkei. Bulgurlu sieht kein Problem darin, dass Entwicklung und Produktion so weit voneinander getrennt sind. Man werde "Jahre, Jahre, Jahre" am Standort Nürnberg festhalten.

Autor/in: 
sm.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2008, Seite 60

 
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