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Faber-Castell

Fertigung wird ausgeweitet

Die Faber-Castell Gruppe, Stein, ist mit über zwei Mrd. Blei- und Farbstiften pro Jahr der weltweit bedeutendste Hersteller von holzgefassten Stiften. Das 1761 gegründete Industrieunternehmen ist heute in über 120 Ländern vertreten und beschäftigt ca. 7 000 Mitarbeiter, davon 870 an den deutschen Standorten Stein und Geroldsgrün. Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2007/2008 einem Umsatz von 418 Mio. Euro, das waren 5,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die positive Entwicklung führte Inhaber und Geschäftsführender Gesellschafter Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell auf der Bilanzpressekonferenz in Stein nicht zuletzt auf Investitionen in die Produktentwicklung sowie den Ausbau und die Modernisierung von Fertigungsstätten zurück. Dank kontinuierlich hoher Vermarktungsinvestitionen habe sich die Position von Faber-Castell weltweit deutlich verbessert. Zusätzlich werde Faber-Castell ein umfangreiches Investitionsprogramm in Angriff nehmen, um die Finanz- und Produktionsprozesse weltweit zu optimieren. Dabei gehe es um die einheitliche Steuerung aller zentralen Geschäftsprozesse durch den Einsatz von SAP-Software, die in allen Gesellschaften implementiert werde. Der Betrieb der Hard- und Software solle zentral von aus Deutschland gesteuert werden.

Die Fertigung in Stein bleibe das "Herzstück der holzgefassten Stifte", jedoch wolle man sich hier auf hochwertige Schreib- und Kosmetikstifte konzentrieren, sagte Graf von Faber-Castell. Für die Produktion von Massenprodukten sehe er in Deutschland keine Zukunft. Jedoch solle der Beschäftigungsstand in Stein stabil bleiben.

Die Investitionen wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr um 24 Prozent auf 22,6 Mio. Euro erhöht. Schwerpunktmäßig kamen diese den Gesellschaften in Deutschland, Brasilien sowie Indonesien zugute, wo durch den Bau einer neuen Produktionsstätte für Marker der gestiegenen Nachfrage in der Asien/Pazifik-Region und in Australien Rechnung getragen wird.

Der Faber-Castell Konzern hat im Geschäftsjahr 2007/08 ein Jahresergebnis vor Steuern von 28,6 Mio. Euro (Vorjahr: 33,1 Mio.) ausgewiesen. In diesem Wert sind bereits einmalige Sondereffekte enthalten, die das Ergebnis drückten. Darunter Forderungsabschreibungen im Zusammenhang mit dem Konkurs eines brasilianischen Großhändlers, Restrukturierungskosten durch die Schließung einer Fabrik in Australien sowie Wechselkurseffekte.

Mit einem Wachstum von sieben Prozent führte die Sparte Schreiben, Zeichnen und kreatives Gestalten im Inland sowie im Exportgeschäft die gute Entwicklung der Vorjahre fort. In Deutschland konnte Faber-Castell seine führende Marktstellung bei zunehmendem Wettbewerbsdruck behaupten und international vor allem im Exportgeschäft nach Osteuropa und Asien Zuwächse erzielen. Besonders positiv entwickelten sich die Tochtergesellschaften in Italien, Frankreich und USA. Die Kosmetiksparte konnte ihren Umsatz um 24 Prozent steigern und das Geschäft mit bestehenden Kunden ausbauen sowie neue Produkte lancieren.

Autor/in: 
gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2008, Seite 72

 
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