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Datenübertragung

Kabellos ins Netz

Der drahtlose Internet-Zugriff über sogenannte Wireless Local Area Networks (WLAN) erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die zunehmende Benutzerdichte führt allerdings dazu, dass Daten nicht fehlerfrei auf die Rechner und Laptops der Nutzer übertragen werden, da benachbarte Signale den Empfang stören können. Forscher des Lehrstuhls für Mobilkommunikation (Prof. Dr. Wolfgang Koch) der Universität Erlangen-Nürnberg haben ein Verfahren entwickelt, das die Qualität der kabellosen Signale, d.h. die Robustheit der Daten gegen Störungen, erhöht.

Dazu wird eine kabellose Datenübertragung über Multiple-Input-Multiple-Output (Mimo) Systeme eingesetzt, d.h. Sender (Router) und Empfänger (PC) eines WLAN-Systems nutzen jeweils mehrere Antennen zur Datenübertragung. Die Mimo-Technik erlaubt eine gesteigerte Robustheit der Übertragung durch den Einsatz sogenannter Beamforming-Techniken am Sender, durch die die Sendesignale gezielt an den aktuellen Übertragungskanal angepasst werden. Dadurch kann die Häufigkeit von Datenverlusten bei der Übertragung, die sich beispielsweise durch eine unvollständig angezeigte Webseite zeigen, reduziert werden. Die Forschergruppe, zu der auch Wissenschaftler der University of British Columbia in Vancouver gehören, konnte neue praxisgerechte Mimo-Übertragungsverfahren zur Steigerung der Robustheit des Systems entwickeln.

"Wir haben die hohe Datenstabilität, die Mimo-Übertragungsverfahren mit Beamforming bieten, mit einem relativ aufwandsarmen, gut zu realisierenden Algorithmus erzielt", erklärt Dr. Wolfgang Gerstacker vom Lehrstuhl für Mobilkommunikation. Erreicht haben die Forscher dies durch eine Komprimierung der Seiteninformation (Kanalzustandsinformation), die zwischen Empfänger und Sender ausgetauscht werden muss, um das Beamforming an den momentanen Kanal anpassen zu können.

Externer Kontakt: Uni Erlangen-Nürnberg, Dr. Wolfgang Gerstacker, Tel. 09131/85-25018, gersta@lnt.de
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2009, Seite 36

 
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