Die Gründung des "Darlehenskassenvereins Winkelhaid und Umgebung" im Jahr 1909 markierte den Beginn der heutigen Raiffeisenbank Altdorf-Feucht eG, die damit in diesem Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum feiern kann.
Das von Friedrich Wilhelm Raiffeisen entwickelte genossenschaftliche Prinzip hatte um die Wende zum 20. Jahrhundert auch in anderen Orten des Nürnberger Landes zur Gründung von Genossenschaften geführt. Die Genossenschaften in Rasch, Leinburg, Altdorf, Weißenbrunn, Gersdorf-Oberhaidelbach, Altenthann und Winkelhaid schlossen sich im Laufe der Zeit zusammen und legten damit die Grundlage für die heutige Raiffeisenbank.
In den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg hatte das landwirtschaftliche Warengeschäft noch große Bedeutung, obwohl der Anteil des Bankgeschäftes stetig zunahm. Heute noch betreibt die Raiffeisenbank ein Lagerhaus und einen Gartenmarkt in Altdorf. Die 70er und 80er Jahre standen im Zeichen weiterer Fusionen, außerdem wurde das Filialnetz ausgebaut. 1974 wurde der Hauptsitz aus Platzgründen von Altdorf nach Winkelhaid verlegt, 1983 wurde schließlich der heutige Stammsitz in Feucht eingeweiht. Heute hat das genossenschaftliche Institut rund 7 100 Mitglieder und 21 000 Kunden, unter Leitung der Vorstände Manfred Göhring und Walter Engelhardt sind in der Feuchter Hauptstelle und in den sechs Geschäftsstellen 100 Mitarbeiter für die Bank tätig. Die Bilanzsumme im Geschäftsjahr 2008 belief sich auf 313 Mio. Euro.
Bei der offiziellen Festveranstaltung anlässlich des 100-jährigen Jubiläums in der Reichswaldhalle Feucht erklärte IHK-Präsident Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst, vor dem Hintergrund der weltweiten Finanzkrise habe sich das genossenschaftliche Konzept als "Fels in der Brandung" erwiesen. Dr. Stephan Götzl, Präsident des Genossenschaftsverbandes Bayern, forderte in seiner Festansprache eine Wertediskussion, um die Maßstäbe für solides Wachstum und für erfolgreiche Bankgeschäfte neu zu bestimmen. Auch die Anreizsysteme in der Finanzwirtschaft müssten auf den Prüfstand.
