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Deutsche Bank Nürnberg

Kredite wurden ausgeweitet

Die Deutsche Bank Nürnberg, die in ihrem Geschäftsgebiet Nordbayern-Thüringen 770 Mitarbeiter beschäftigt, blickt trotz der Finanzkrise auf eine "solide Geschäftsentwicklung" im Geschäftsjahr 2008 zurück. Die Leiter der drei Nürnberger Geschäftsbereiche zeigten sich bei der Bilanzpressekonferenz zudem optimistisch, dass die Bank aus der derzeitigen Wirtschaftskrise gestärkt und mit größeren regionalen Marktanteilen hervorgeht.

Die Zahl der Kunden im Geschäftsbereich "Privat- und Geschäftskunden" stieg im vergangenen Jahr um knapp vier Prozent auf rund 550 000. Das Geschäftsvolumen ist gegenüber dem Vorjahr mit 8,9 Mrd. Euro stabil geblieben. Nach Worten von Geschäftsbereichsleiter Norbert Bieber sind im vergangenen Jahr so viele Kundengespräche geführt worden wie nie zuvor. Die Kunden hätten sich im Zuge der Finanzkrise intensiv informiert und vorrangig Wert auf die Sicherheit ihrer Anlagen gelegt. Das Volumen der Sicht-, Termin- und Spareinlagen sei 2008 um 26 Prozent gestiegen, aktuell wird ein Einlagenvolumen von insgesamt 3,5 Mrd. Euro betreut. Auch der Umfang der ausgegebenen Kredite hat sich trotz der im zweiten Halbjahr einsetzenden Wirtschaftskrise leicht auf 2,3 Mrd. Euro erhöht. Im Jahr 2009 will Bieber, zu dessen Geschäftsbereich über 50 000 regional tätige Familienunternehmen, Freiberufler, Handwerker und andere Gewerbetreibende gehören, den positiven Kurs beibehalten und weitere Berater einstellen.

Über 500 große Mittelständler mit weltweiten Geschäftsaktivitäten betreut der Geschäftsbereich "Firmenkunden", der von Bernd Sauter verantwortet wird. Bei der Deutschen Bank kann seinen Worten zufolge von einer Kreditklemme keine Rede sein: Im vergangenen Jahr habe man in Nordbayern und Thüringen Kredite von rund 1,8 Mrd. Euro ausgereicht, 15 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Außerdem wurden 195 Mio. Euro an öffentlichen Fördermitteln für die Finanzierung von Investitionen vermittelt. Auch im laufenden Geschäftsjahr sieht Sauter kein Problem bei der Kreditversorgung: "Überzeugende Investitionen finden auch nach wie vor eine Finanzierung." Außerdem seien allein in Nordbayern Kreditlinien von rund einer Mrd. Euro ungenutzt. Auch mit einer Verteuerung der Kredite rechnet Sauter nicht: Denn unter dem Strich würden sich die sinkenden Zinsen auf der einen Seite und die höheren Refinanzierungskosten auf der anderen ausgleichen.

Mit 18 Beratern ist der Geschäftsbereich "Private Wealth Management" (Vermögensberatung für vermögende Kunden) der Deutschen Bank in der Region vertreten. Geschäftsbereichsleiter Michael Dettmann erklärte, man habe trotz der schwierigen Marktlage die Vorjahreszahlen übertroffen. Der Geschäftsbereich, der traditionell keine regionalen Zahlen veröffentlicht, hat 2008 bundesweit Zuflüsse von rund drei Mrd. Euro verzeichnet.

Die drei Leiter der Nürnberger Geschäftsbereiche zeigten sich erfreut darüber, dass die fränkische Wirtschaft in den letzten Jahren ihre Wettbewerbsfähigkeit deutlich gestärkt habe. Die Unternehmen gingen nun widerstandsfähiger in die Krise, als dies bei früheren Rezessionen der Fall gewesen sei. Bei Eigenkapitalausstattung, Flexibilität und Innovation habe es deutliche Fortschritte gegeben. Dies sei ein Grund dafür, dass die Deutsche Bank Nürnberg im Vergleich zu anderen Geschäftsregionen eine bessere Geschäftsentwicklung aufweise. Die Nürnberger Geschäftsführung sieht in der aktuellen Krise durchaus eine Chance: Weil andere Banken ihr Engagement in Franken zurückgefahren hätten, werde man aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem höheren Marktanteil aus der Krise hervorgehen.

Autor/in: 
bec.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2009, Seite 43

 
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