Telefon: +49 911 1335-1335

LKW-Maut

Erhöhung zurücknehmen

LKW-Maut © CC BY-SA 3.0

Die IHK-Organisation und die Verbände der Transportwirtschaft fordern unisono, die zum 1. Januar 2009 vollzogene Erhöhung der Lkw-Maut zurückzunehmen. Dr. Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), erklärte, die Transportwirtschaft stehe wegen des scharfen Wettbewerbs und des hohen Kostendrucks mit dem Rücken zur Wand. Auch gut geführte Transportunternehmen machten sich Sorgen um ihren Fortbestand.

"Die Mauterhöhung wirkt wie ein Existenzvernichtungsprogramm", so Hermann Grewer, der Präsident des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. Das sieht auch Hans Wormser, Präsident des Landesverbandes Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT) e.V., so: Vor der IHK-Vollversammlung erklärte er, das Transportgewerbe erlebe die schlimmste Situation seit 60 Jahren. Es sei mit Tausenden Insolvenzen und dem Verlust von Zehntausenden Arbeitsplätzen in der Branche zu rechnen. Deshalb müsse von politischer Seite alles vermieden werden, um die Lage weiter zu verschärfen. Rückendeckung bekommt die Wirtschaft von Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil, der ebenfalls die Rücknahme der Maut-Erhöhung fordert.

Mit Sorgen verfolgen IHK-Organisation und Verbände zudem die politische Diskussion, wonach dem Straßengüterverkehr sogenannte "externe Kosten" (also Umwelt-, Lärm- und Staukosten) angelastet werden sollen. Dies würde den Straßengüterverkehr weiter verteuern und die bedrohliche Lage der Branche weiter verschärfen. "Die europäischen Pläne für eine Stau-Maut müssen umgehend gestoppt werden", forderte Wansleben. Das EU-Parlament hatte Anfang März mit dem Beschluss zur Revision der Eurovignetten-Richtlinie den Weg für eine solche Zusatzsteuer geebnet. Danach sollen Lkw künftig auf besonders staubelasteten Strecken mit bis zu 65 Cent pro Kilometer zur Kasse gebeten werden können. Allein in Deutschland kommen laut DIHK dafür über 1 000 Autobahn-Kilometer infrage. Würden zehn Prozent der Lkw-Fahrleistung mit der zusätzlichen Stau-Maut belastet, ergäben sich nach DIHK-Berechnungen Mehrkosten von jährlich 1,8 Mrd. Euro.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2009, Seite 26

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick