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12-Punkte Programm Verkehr

Schnellere Verbindungen

Die IHKs der Metropolregion Nürnberg haben vor zwei Jahren eine Liste mit den vordringlichen Verkehrsprojekten vorgelegt. WiM dokumentiert den aktuellen Stand der Vorhaben.

Projekt 1: Ausbau Aschaffenburg – Würzburg – Nürnberg – Regensburg – Passau
Gebaut wird insbesondere im Raum Würzburg. Konkret waren Ende 2008 zwölf Kilometer der 172 Kilometer langen Strecke fertiggestellt (u.a. Raum Aschaffenburg) sowie 28 Kilometer in Bau (Hösbach, Haseltalbrücke, Würzburg-Kist, Mainbrücke Randersacker, Katzenbergtunnelstraße, Rottendorf). Im Laufe des Jahres 2009 beginnt der Bau für fünf weitere Kilometer. Über die Konjunkturprogramme I und II kommen die Streckenabschnitte Helmstadt – Autobahndreieck Würzburg-West und Marktheidenfeld – Haseltalbrücke hinzu..

Der Ausbau zwischen Biebelried und dem Autobahnkreuz Erlangen/Fürth erfolgt in zehn Abschnitten. Die Abschnitte befinden sich im Wesentlichen nur im Status "Planung" oder "Voruntersuchung". Ein Planfeststellungsverfahren läuft derzeit bereits für den 5,3 Kilometer langen Streckenabschnitt Fuchsberg bis Geiselwind. Ziel der IHK ist es, dass die gesamte Strecke Nürnberg bis Aschaffenburg baldmöglichst des Status "vordringlich" erhält.

Projekt 2: Ausbau der A 6 Nürnberg – Heilbronn
Nach dem im September 2008 erfolgten Lückenschluss zwischen Amberg und Waidhaus forciert die IHK den sechsspurigen Ausbau der Strecke Nürnberg bis Heilbronn. Im Fluss sind die Bauarbeiten zwischen dem Autobahnkreuz Nürnberg-Süd bis Roth. Für den Bau kommt ein neues Ausschreibungsverfahren zum Einsatz. Der sogenannte Funktionsbauvertrag beinhaltet auch die bauliche Erhaltung über einen Zeitraum von 25 Jahren durch den privaten Auftragnehmer. Die IHK setzt sich besonders für die Weiterführung ab Schwabach/West bis zur Landesgrenze mit Baden-Württemberg ein. Dafür ist bisher kein Geld eingestellt und die entsprechend hochrangige Einstufung im Bundesverkehrswegeplan fehlt. Für die Abschnitte Nürnberg-Süd bis Nürnberg-Ost hält Innenminister Joachim Herrmann einen Baubeginn bis 2010 für denkbar.

Projekt 3: Erhöhung der Leistungsfähigkeit Nürnberg – Forchheim
Ein wichtiger Etappensieg war im September 2009 die Fertigstellung der A 73 im Raum Lichtenfels/Coburg-Suhl. Nun konzentrieren sich die IHKs ganz auf die Erhöhung der Leistungsfähigkeit zwischen Nürnberg und Forchheim. Hier gibt es Fortschritte: Auf dem insgesamt 10,5 Kilometer langen, hoch belasteten Autobahnabschnitt Erlangen bis Baiersdorf warnt seit 2008 eine moderne Verkehrsbeeinflussungsanlage die Autofahrer vor witterungsbedingten Gefahren und Unfällen, reduziert bei hohem Verkehrsaufkommen die zulässige Höchstgeschwindigkeit und ermöglicht zu Spitzenzeiten die Freigabe des Seitenstreifens.

Projekt 4: Verlängerung der A 70 durch die B 303
Ende Januar 2009 verkündete Innenminister Joachim Herrmann das "Aus" für eine autobahnähnliche Schnellstraße durch das Fichtelgebirge. Weiterhin vierspurig solle aber der Abschnitt zwischen der A93 bei Marktredwitz und dem Grenzübergang Schirnding ausgebaut werden. Die IHK Bayreuth wies darauf hin, dass die gewerbliche Wirtschaft auf eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur angewiesen sei. Deswegen müsse nun die bestehende Bundesstraße schnellstmöglich ausgebaut werden.

Projekt 5: Flughafenanbindung
Immer noch läuft das Planfeststellungsverfahren. Im September 2008 hat sich die IHK-Vollversammlung mit einer Resolution für die Realisierung der Flughafenanbindung stark gemacht.

Projekt 6: Ausbau und Neubau der ICE-Trasse Nürnberg – Erfurt / Güterzugstrecke Nürnberg – Fürth
Die Neubaustrecke soll 2016/2017 abgeschlossen sein. Sie hat in beiden Konjunkturpaketen Berücksichtigung gefunden. Ebenfalls ab dem Jahr 2017 soll nach Bahnangaben der Güterzugtunnel den Knoten Fürth entlasten und mehr Kapazitäten für den Schienengüterverkehr schaffen. Für die Ausbaustrecke Nürnberg – Ebensfeld stehen hingegen im Moment keine Gelder zur Verfügung.

Projekt 7: Verbesserung der Schienenverbindung Nürnberg – Regensburg – Wien
Seit Kurzem gibt es erste Verbesserungen im Personenfernverkehr. So befährt ein durchgängiger ICE im Zweistundentakt die Strecke Nürnberg – Wien. Insbesondere durch die S-Bahn Nürnberg – Neumarkt wird es aber zu weiteren Engpässen kommen, was einen Ausbau dringend erforderlich macht. Für Nürnbergs wichtigste Achse nach Südosteuropa müssen baldmöglichst eine Wirtschaftlichkeitsanalyse begonnen und geeignete Ausweichgleise realisiert werden.

Projekt 8: Verbesserung der Schienenverbindung Nürnberg – Marktredwitz – Reichenbach / tschechische Grenze in Verbindung mit der Franken-Sachsen-Magistrale
Die Bahn forciert seit einiger Zeit die 280 Mio. Euro teure Elektrifizierung der Strecke Regensburg – Marktredwitz. Aus Sicht der IHK ist es wichtig, dass diese Neuorientierung die Strecke Nürnberg – Marktredwitz – Cheb nicht eliminieren darf. Tschechien wird die Strecke Pilsen – Cheb (Eger) bis 2016 ausbauen und erwartet, dass die Vereinbarung laut Staatsvertrag eingehalten wird. Die Elektrifizierung der Strecke Reichenbach – Hof wurde in das Konjunkturpaket II mit aufgenommen.

Projekt 9: Ausbau S-Bahn-Netz
Zum Jahreswechsel 2010/2011 gehen vier neue S-Bahn-Strecken in Betrieb. Damit verdreifacht sich das S-Bahn-Netz der Metropolregion Nürnberg auf 200 Kilometer Länge. Erstmals kommt der von Bombardier Transportation gebaute Zug "Talent 2" mit 223 bequemen Sitzplätze, Klimatisierung und behindertengerechter Ausstattung zum Einsatz. Insgesamt 42 dieser vierteiligen Triebzüge wird die Deutsche Bahn AG im Nürnberger S-Bahn-Netz auf die Schiene setzen.

Projekt 10: Main- und Donauausbau
Bei den Koalitionsvereinbarungen im bayerischen Kabinett konnten sich die beiden Parteien nicht auf eine Linie zum Donauausbau einigen. Klarheit soll nun ein EU-Gutachten bringen. Der Förderbescheid der EU-Kommission liegt bereits seit Längerem vor, das Gutachten ist aber noch nicht in Auftrag gegeben worden.

Projekt 11: Ausbau des kombinierten Verkehrs
Mit dem Umzug des Containerterminals der Deutschen Bahn von der Austraße in das Nürnberger Güterverkehrszentrum Hafen GVZ wird im Herbst eines der wichtigen Logistikprojekte in der Region abgeschlossen sein.

Projekt 12: Ausbau des Flugverkehrs für Geschäftsreisende
Mit einer Resolution stärkte die IHK-Vollversammlung im Oktober 2008 dem Airport Nürnberg den Rücken bei dem Ziel, den Geschäftsreiseverkehr auszubauen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2009, Seite 30

 
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