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VGN

Unter den Top 3 der Verkehrsverbünde

Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg wird immer attraktiver: 2008 fuhren so viele Fahrgäste mit Bussen und Bahnen wie nie zuvor. Weitere Städte und Landkreise wollen sich dem VGN anschließen.

Zum ersten Mal zählte der VGN über 200 Mio. Fahrgäste, berichtete Geschäftsführer Jürgen Haasler bei der Jahrespressekonferenz. Mit 204 Mio. Fahrgästen sei ein neuer Rekord aufgestellt und das Vorjahresergebnis um fünf Mio. übertroffen worden. Immer mehr Menschen nutzten die öffentlichen Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit oder in der Freizeit, auch der Anstieg der Benzinpreise im letzten Jahr veranlasste viele Pendler zum Umsteigen. Rückläufig war allerdings die Zahl der Schüler, die sich VGN-Monatsmarken kauften. Die Zunahme der Fahrgäste ließ die Einnahmen um 8,3 Prozent auf über 220 Mio. Euro wachsen. Zum Umsatzplus trug allerdings auch die Anhebung der Fahrpreise um durchschnittlich 2,4 Prozent zum Jahresbeginn 2008 bei.

In den nächsten Jahren dürfte der VGN-Umsatz weiter wachsen, denn zahlreiche Regionen wollen dem Verbund beitreten. Zum 1. Januar 2010 kommen die Städte und Landkreise Bamberg und Bayreuth hinzu, auch die Schienenstrecke Bamberg – Ebern im Landkreis Haßberge sowie die Buslinien zum Bahnhof Ebern werden in den Verbund integriert. Im Grundvertragsausschuss, dem wichtigsten politischen Gremium im Verbund, stehen die Erweiterungen am 29. April auf der Tagesordnung. Weitere Städte und Landkreise lassen derzeit die finanziellen Auswirkungen eines Beitritts zum Verbund prüfen, darunter beispielsweise Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Lichtenfels, Kulmbach und Kronach. Mit der anstehenden Ausdehnung des Verbundgebietes nach Bamberg und Bayreuth sowie in den Landkreis Haßberge wird der VGN mit einer Fläche von rund 14 000 Quadratkilometern mit dem bislang zweitgrößten Verbund Deutschlands, dem Rhein-Main-Verkehrsbund (RMV), gleichziehen. Unangefochten an Platz 1 steht der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB).

"Mit dem aktuellen Ausbau von vier S-Bahnstrecken machen wir einen riesigen Fortschritt. Schließlich verdreifacht sich damit die Länge des Streckennetzes der Nürnberger S-Bahn", so Prof. Dr. Willi Weißkopf, VGN-Geschäftsführer für den Bereich Verkehrs- und Infrastrukturplanung. Die Strecken nach Ansbach, Forchheim, Neumarkt sowie Lauf – Hartmannshof sollen bis etwa 2010 fertiggestellt werden. Darüber hinaus mache sich der VGN aber schon Gedanken über weitere S-Bahn-Linien, u.a. sei eine Kosten-Nutzen-Untersuchung für eine Verlängerung der U3 in den Landkreis Fürth in Arbeit.

Die Ergebnisse des ÖPNV-Kundenbarometers zeigten laut Haasler insgesamt eine große Zufriedenheit der Kunden mit dem VGN: Der Wert von 2,69 überstieg sogar noch das Kundenurteil des Vorjahres und ließ den Branchendurchschnitt (2,84) sowie den regionalen Wert für Bayern weit hinter sich. "Unser Ziel, mehr Stammkunden zu gewinnen, haben wir im Jahr 2008 erneut erreicht", resümierte der VGN-Geschäftsführer. Zur Kundenzufriedenheit beitragen sollen auch innovative Dienstleistungen: Nach einem zweijährigen Pilotversuch wird das HandyTicket als fester Vertriebsweg etabliert. Seit der Einführung im April 2007 zählt der VGN mittlerweile über 5 000 registrierte Nutzer, darunter besonders viele junge Fahrgäste.

Autor/in: 
sg.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2009, Seite 38

 
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