Der neue Ausbildungsberuf Fotomedien-fachmann/-frau kann seit letztem Jahr von den Betrieben angeboten werden. Mit dem neuen Berufsbild wurde ein Wunsch der Foto- und Medienbranche erfüllt. Bisher bildete der Fotofachhandel vor allem im Ausbildungsberuf Einzelhandelskaufmann aus, der aber angesichts des rasanten Wandels der Fototechnik nicht optimal war.
Der neue Ausbildungsberuf soll dem Fotofachhandel, der ursprünglich hauptsächlich auf den Verkauf ausgerichtet war, ermöglichen, das Angebot an Dienstleistungen zu erweitern. Denn vielfältig sind die Kenntnisse, die den Auszubildenden vermittelt werden: Produktkenntnisse der digitalen Fototechnik, Bildbearbeitung, Erstellung von Bildern und Digitalisierung von Aufnahmen sind einige der Inhalte des Lehrplans. Ein Schwerpunkt der dreijährigen Ausbildung liegt aber weiterhin auf dem kaufmännischen Bereich. So sind die schulischen Inhalte im ersten Lehrjahr identisch mit denen des Einzelhandelskaufmanns und der Unterricht kann an der lokalen Berufsschule besucht werden. Im zweiten und dritten Lehrjahr werden dann die branchenspezifischen Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich der Fotografie und Bildbearbeitung erlernt. Momentan findet dieser Unterricht an der Landesberufsschule Photo+Medien Kiel (www.lbs-photo.de) statt. Im neuen Ausbildungsjahr wird dieser Beruf auch an der Berufsschule B6 in Nürnberg angeboten.
Der Blockunterricht in Kiel ist sicher ein Grund dafür, warum sich bisher nur wenige Schulabgänger für diesen Beruf entschieden haben. Die erste Auszubildende im Raum Mittelfranken, die diesen neuen Beruf erlernt, ist Nicole Heidel vom Nürnberger Fotofachgeschäft Fotomax. Sie hatte bereits ein Praktikum im Fotofachhandel absolviert und war fasziniert von den Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung. Entwickeln von Schwarz-Weiß-Fotos im Labor, Portrait-Workshop und Kameratechnik waren Themen im ersten Ausbildungsjahr. Ausbilder Rainer Märtin erklärt, im neuen Ausbildungsberuf würden wichtige fachspezifische Inhalte vermittelt, die beim Einzelhandelskaufmann etwas zu kurz kämen.
