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Think global!

Viele Maßnahmen gegen die Weltwirtschaftskrise richten sich auf eine Stärkung der Binnennachfrage, so auch die Konjunkturpakete der Bundesregierung. Das ist gut und richtig so. Darüber hinaus müssen wir aber unseren Blick international ausrichten, um das Ziel einer nachhaltigen konjunkturellen Wiederbelebung zu erreichen. Gerade wir in der Europäischen Metropolregion Nürnberg mit unserer überdurchschnittlichen Exportquote der Industrie dürfen uns nicht abschotten.

In unserer Region und in Deutschland hängen viele Arbeitsplätze vom Erfolg der Unternehmen auf den Weltmärkten ab. Protektionismus würde deshalb die Krise verschärfen und uns alle hart treffen. Dies gilt aber nicht nur für Deutschland, sondern auch für alle anderen Staaten. Ohne weltweite Vernetzung kein Wohlstand und keine Armutsbekämpfung. Eine wirksame Medizin gegen die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise wäre ein erfolgreicher Abschluss der stockenden WTO-Verhandlungsrunde, damit die bestehenden tarifären und nicht-tarifären Handelshemmnisse abgebaut werden. Auch die Austrocknung von Steueroasen, die der Steuerhinterziehung Vorschub leisten, gehört zu den sinnvollen Maßnahmen.

In der Region Nürnberg arbeiten wir intensiv daran, uns international noch stärker zu vernetzen. Vor Kurzem haben wir auf der Hannover Messe mit dem südkoreanischen Maschinenbauverband vereinbart, bei Forschung, Messen und Geschäftsanbahnung stärker zusammenzuarbeiten. Beim „8. Asien-Pazifik-Forum“ am 21. Juli in Nürnberg vertiefen wir die Kontakte zu unseren Geschäftspartnern in ganz Asien. Internationale Messebeteiligungen, Ländersprechtage und Delegationsreisen sind weitere IHK-Aktivitäten.

Doch vergessen wir nicht, dass der Großteil unserer Exporte nach wie vor in unsere europäischen Partnerländer geht. Die EU-Gesetzgebung bestimmt unser tägliches Leben und die betriebliche Praxis in vielfältiger Weise. Mehr als uns bewusst ist, wird in Brüssel und Straßburg entschieden. Deshalb hat die bevorstehende Europawahl immense Bedeutung. Ich appelliere deshalb an Sie: Gehen Sie am 7. Juni 2009 zur Wahl und engagieren Sie sich für eine weltoffene Europäische Union.

Autor/in: 
IHK-Präsident Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2009, Seite 3

 
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