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ZAW Zentrum für Aus- und Weiterbildung

Qualifizierung in der alten Hausgerätefabrik

"Auf AEG": So heißt das ehemalige AEG/Electrolux-Hausgerätewerk seit einem Jahr. Etwa 120 000 Quadratmeter Nutzfläche will der neue Besitzer MIB AG "einer neuen Nutzung zuführen". Eine Konstante blieb dem Gelände erhalten: Das "Center Aus- und Weiterbildung der AEG", das heute als "ZAW – Zentrum für Aus- und Weiterbildung in der Metropolregion Nürnberg GmbH" firmiert. Geschäftsführender Gesellschafter ist der frühere Centerchef Reiner Strobel.

Verbundausbildung nennt sich das Modell, von dem Frank Matzerath schwärmt, der Personalleiter bei Nexans Deutschland: "Zwei Jahre bei uns, eineinhalb Jahre im ZAW" lernen die Azubis, die bei Nexans nach der Lehrzeit als Kabelfachleute arbeiten sollen. 56 Kunden hat das ZAW zurzeit. "Jeder Ausbildungskooperation liegt ein speziell zugeschnittenes, praxis-orientiertes Modell zugrunde", erläutert Strobel. 185 Auszubildende aus Nürnberg und aus einem Umkreis von rund 80 Kilometern kommen in das ZAW. Die meisten, um Mechanik und Elektrik in zehn Industrieberufen zu erlernen – vom Anlagenmonteur bis zum Zerspanungsmechaniker. Außerdem sind 15 Azubis darunter, die eine kaufmännische Lehre bei Electrolux Nürnberg absolvieren.

Kleine Unternehmen können sich häufig keine teuren Maschinen leisten. Doch weil deren Handhabung in der Ausbildungsordnung vorgesehen ist, schrecken viele Unternehmen vor der beruflichen Ausbildung zurück. Kleine Unternehmen stellen deshalb auch das Gros der ZAW-Kunden, aber auch bekannte Unternehmen wie Staedtler, Karstadt und Mekra-Lang sind darunter. Elf Mitarbeiter beschäftigt Strobel zurzeit, bald kommt ein Deutscher mit türkischen Wurzeln als Ausbildungsmeister dazu. Denn immer mehr junge Leute mit Migrationshintergrund drängen auf den Arbeitsmarkt – und auch immer mehr Unternehmer mit ausländischen Wurzeln wollen ausbilden.

Gestartet ist das ZAW im vergangenen Jahr mit zwei Lehrgängen für Angelernte, die in nur zehn Monaten zu Facharbeitern weitergebildet wurden. "Alle bestanden die IHK-Abschlussprüfung. Vom ersten Kurs wurden 79 Prozent, vom zweiten gar alle Teilnehmer sofort in feste Stellen vermittelt. Obwohl sie im Schnitt über 50 Jahre alt waren", berichtet Strobel. Das ZAW will langsam wachsen: Neue Räume mit dann 1 700 Quadratmetern Fläche hat das "Auf AEG"-Management bereits versprochen.

Autor/in: 
wra.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2009, Seite 58

 
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