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Kooperationsforum

China stemmt sich gegen die Krise

Die Volksrepublik hat wie die Industriestaaten des Westens ein Konjunkturpaket auf den Weg gebracht. Das Deutsch-Chinesische Kooperationsforum in der IHK zeigte Chancen für mittelfränkische Unternehmen auf.

Gao Guohui, stellvertretender Generalsekretär der Stadtregierung von Shenzhen, erklärte, die Finanzkrise sei eine gute Gelegenheit, die Position Chinas auf den internationalen Märkten zu stärken. Die Volksrepublik hatte dafür Ende 2008 ein Konjunkturprogramm im Umfang von fast 400 Mrd. Euro angekündigt. Erste Erfolge der durch dieses Programm angestoßenen Maßnahmen sind laut Gao bereits sichtbar. Dabei gehe es nicht nur um Maßnahmen zum Aufbau der Infrastruktur, sondern auch um die Steigerung der Innovationskraft.

Besonders Nürnbergs Partnerstadt Shenzhen, die zu den drei Hightech-Metropolen Chinas zählt, setzt auf die Förderung von Forschung und Entwicklung, wie der chinesische Konsul Meng Fanzhuang auf dem Forum sagte. Die Aussichten, dass dies auch gelingt und dass Shenzhen dadurch technologisch deutlich vorankommt, seien gut, erklärte Sabine Dietlmeier, Geschäftsführerin des Verbindungsbüros der Deutschen Auslandshandelskammern (AHK) in China. Seit 14 Jahren melde die Provinz Guangdong, in der Shenzhen liegt, von allen chinesischen Provinzen die meisten Patente an. Die Region bewege sich weg von "Made in China" hin zu "Created in Guangdong". Die Geschäftsführerin beobachtet auch eine verstärkte Kooperation der dortigen Universitäten sowie eine Anwerbung von "brainpower", also von intelligenten Köpfen, aus anderen Regionen Chinas.

Positiv sieht Dietlmeier als Auswirkung der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise, dass insbesondere in Guangdong zusätzliche Investitionsprojekte zum Beispiel zur Herstellung umweltfreundlicher Beleuchtungssysteme sowie energiesparender neuer Materialien angeschoben worden seien. Hier würden sich gute Chancen für deutsche Unternehmen eröffnen. Die Nachfrage nach deutscher Systemtechnologie steige auch aufgrund der Modernisierung des Produktionssektors und der Verbesserung des Umweltschutzes.

Geschäftskontakte mit potenziellen chinesischen Partnern können auf der "China Hi-Tech-Fair" in Shenzhen vom 16. bis 21. November 2009 geknüpft werden (siehe untenstehenden Kasten). Nach Worten von Li Zhen, stellvertretender Direktor des Organisationskomitees der Messe, ist dieses Forum, das seit 1999 jährlich stattfindet, die größte und bekannteste Messe ihrer Art in China. Das bestätigt auch Ansgar Brossardt, Geschäftsführer der ID Design Agentur aus Krailling, der seit sechs Jahren dort ausstellt. Die Messe stehe auf einer Stufe mit der Hannover-Messe in früheren Jahren und habe sich zum Schaufenster Chinas zur Welt entwickelt. Man könne auf der "China Hi-Tech-Fair" mit vielen Firmen aus den unterschiedlichsten Bereichen ins Gespräch kommen, ohne viel in dem riesigen Land reisen zu müssen. Bei der diesjährigen Messe werde man feststellen, dass die Chinesen die Finanzkrise gelassen sehen. Brossardt: "Die Chinesen denken nicht dauernd an Krise, sondern daran, dass es weiter geht."

Autor/in: 
sm.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2009, Seite 14

 
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