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Halbjahresbilanz Lehrstellenmarkt

Weniger Lehrstellen, weniger Bewerber

Die Zahl der Ausbildungsverträge ist bis Ende Juni deutlich zurückgegangen. Dennoch ist davon auszugehen, dass alle ausbildungwilligen und ausbildungsfähigen Jugendlichen ein Angebot erhalten.

Bis Ende Juni 2009 sind im Zuständigkeitsbereich der IHK 4 321 neue Ausbildungsverträge für das im Herbst beginnende Lehrjahr abgeschlossen worden. Das ist ein Ergebnis auf dem hohen Niveau wie 2007, aber gegenüber dem letztjährigen Ausnahme-Rekordwert ein Minus von 11,3 Prozent.

Gründe für diese Entwicklung sind die schlechte wirtschaftliche Lage sowie demografische Effekte. Wegen der gesunkenen Bewerberzahlen geht die IHK davon aus, dass wie im letzten Jahr jeder ausbildungswillige und ausbildungsfähige Jugendliche ein Angebot bekommt.

Die spürbar sinkende Zahl an Schulabgängern im Jahr 2009 spiegelt sich auch im deutlichen Rückgang der Bewerberzahlen bei den Arbeitsagenturen. Der Rückgang bei den Schulabgängern betrifft vor allem die Haupt- und Realschüler, die traditionell mit über 80 Prozent den größten Anteil bei den IHK-Ausbildungsverträgen darstellen.

Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Situation besteht Anlass zur Sorge um die "Insolvenz-Lehrlinge", auf die die Ausbildungsberater bei ihrer Tätigkeit einen besonderen Augenmerk legen. Hier ist es oberstes Ziel, die Ausbildung in den betroffenen Unternehmen möglichst zu Ende zu bringen bzw. eine unmittelbare Anschlussausbildung in einem anderen Ausbildungsbetrieb sicherzustellen.

Nach Auffassung der IHK darf die aktuelle wirtschaftliche Situation und der sich verschlechternde Arbeitsmarkt nicht über die Handlungsnotwendigkeiten aufgrund der demografischen Entwicklung hinwegtäuschen. Die IHK-Vollversammlung hat daher in ihrer letzten Sitzung unter der Überschrift "Ausbildung sichert Zukunft!" an alle Unternehmen appelliert, gerade jetzt nicht in ihrem Ausbildungsengagement nachzulassen bzw. sich noch stärker zu engagieren. Auszubildende, die 2009 nicht eingestellt werden, stehen dann 2011 und 2012 auch nicht als geschulter Fachkräftenachwuchs zur Verfügung, wenn die Krise hoffentlich überwunden ist. Gerade deshalb gilt es mehr als je zuvor, alle Potenziale in der Ausbildung zu nutzen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2009, Seite 14

 
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