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Solar Millennium

Solarstrom aus der Wüste

"Wüstenstrom für Europa": Dieses visionäre Ziel verfolgen deutsche Energieversorger, Energietechnik-Unternehmen, Banken und Versicherer. Auf rund 400 Mrd. Euro werden die geplanten Solar-Großkraftwerke in der nordafrikanischen Wüste veranschlagt, die an 20 Standorten von Marokko bis Saudi Arabien gebaut werden sollen. Die Leistung der Solarkraftwerke würde den Planungen zufolge etwa der von 100 herkömmlichen Großkraftwerken entsprechen. Mit dabei ist die Erlanger Solar Millennium AG, die weltweit als Spezialist für solarthermische Großkraftwerke, insbesondere für Parabolrinnen-Kraftwerke, anerkannt ist. Mitte Juli soll nach Angaben von Solar Millennium-Pressesprecher Sven Moormann mit den anderen potenziellen Partnern weiter über das Vorgehen gesprochen werden. Jetzt gehe es zunächst darum, eine "Roadmap" über das weitere Vorgehen zu erarbeiten und zu klären, wie der Bau der Anlagen und die Leitung des Stroms nach Europa realisiert werden können.

Bereits über das Stadium der Vision hinaus ist der Bau von neuen Solargroßkraftwerken in Kalifornien. Die US-Tochtergesellschaft von Solar Millennium wird in dem US-Bundesstaat zwei Parabolrinnen-Kraftwerke mit einer Leistung von jeweils 242 Megawatt bauen, außerdem besteht die Option für ein drittes Kraftwerk gleicher Leistung, teilte Vorstandsvorsitzender Christian Beltle mit. Mit dem US-amerikanischen Energieversorger Southern California Edison (SCE) wurden Stromabnahme-Verträge unterzeichnet, sodass die Abnahme des solar produzierten Stroms gesichert ist. Bereits 2013 und 2014 sollen die Anlagen ans Netz gehen.

Solar Millennium deckt von der Projektentwicklung über Technologie, Bau der Anlagen bis zum Betrieb und Kraftwerksbesitz alle Geschäftsfelder ab. In Spanien hat das Erlanger Unternehmen die ersten Parabolrinnen-Kraftwerke Europas entwickelt und mit Partnern realisiert. Regionale Schwerpunkte sind derzeit außer Spanien die USA, China und Nordafrika. Im Geschäftsjahr 2007/2008 (Bilanzstichtag 31. Oktober 2008) setzte Solar Millennium 32 Mio. Euro um und lag damit leicht über dem Vorjahresniveau von 31,1 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss betrug über sechs Mio. Euro und verringerte sich aufgrund der zeitlichen Verschiebung von Anteilsverkäufen um knapp die Hälfte gegenüber dem Vorjahr. Das Betriebsergebnis (Ertrag vor Zinsen und Steuern) lag mit rund elf Mio. Euro ebenfalls unter dem Wert des Vorjahres (16,4 Mio. Euro). Dagegen erhöhte sich zum Bilanzstichtag die Eigenkapitalquote von 27 auf 38 Prozent deutlich, ebenso stieg die Mitarbeiterzahl um über 70 Prozent auf rund 150 Vollzeitkräfte an.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2009, Seite 55

 
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