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Quelle

Harter Schlag für die Region

"Eine Insolvenz ist das Ergebnis einer sehr langen Zeit des Niedergangs", sagte der vorläufige Insolvenzverwalter der Arcandor-Gruppe, Klaus Hubert Görg. Arcondor ist das Kunstgebilde, das aus dem Karstadt-Quelle-Konzern geschaffen wurde. Während für Karstadt mindestens 100 der 126 Waren- und Sporthäuser als überlebensfähig gelten, trifft es das Fürther Versandunternehmen Quelle deutlich härter.

Das Traditionsunternehmen Quelle, Flaggschiff des ebenfalls neu kreierten Arcandor-Versandbereichs Primondo, soll bis Januar 2010 rund 1 800 Mitarbeiter verlieren. Alle 109 Quelle Technik Center (QTC), die Verlust machen, sollen schnell und ausnahmslos geschlossen werden. Ebenso das Nürnberger Quelle Einkaufszentrum in der Fürther Straße sowie rund ein Drittel der zurzeit noch 1 500 Quelle-Shops. Trotz dieser harten Einschnitte warb Görg um Verständnis: "Ich werde mich sehr viel wohler fühlen, wenn es uns gelingt, zwei Drittel der Arbeitsplätze in einen sicheren Hafen zu führen."

Zu der von Görg als "neue Quelle" bezeichneten Unternehmensgruppe gehören neben dem Versandriesen Quelle mit 18 Auslandsgesellschaften auch die Foto Quelle und der technischen Kundendienst Profectis sowie die derzeit noch unter dem Dach der Primondo angesiedelten 13 Spezialversender und der Einkaufskanal HSE 24. Da Spezialversender, das Quelle-Auslandsgeschäft und der TV-Kanal nicht von der Insolvenz betroffen sind, bezifferte Görg die Zahl der Mitarbeiter auf derzeit 10 500 – von diesen sollen 3 700 ihren Arbeitsplatz verlieren.

Vor gut zehn Jahren hatte die Quelle-Gruppe noch über 30 000 Mitarbeiter und einen Umsatz von rund sechs Mrd. Euro. Primondo wies im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von 4,3 Mrd. Euro mit 20 000 Beschäftigten aus.

Für die Metropolregion Nürnberg sind die Einschnitte ein harter Schlag. Die Oberbürgermeister von Fürth und Nürnberg suchen gemeinsam mit dem Freistaat und der Bundesagentur für Arbeit nach geeigneten Maßnahmen, um die Folgen für die Betroffenen und die Region abzumildern.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2009, Seite 54

 
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