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Schwan-Stabilo

Umsatz fast gehalten

Die Heroldsberger Schwan-Stabilo-Gruppe hat das abgelaufene Geschäftsjahr 2008/2009 (Stichtag 30. Juni 2009) mit "guten schwarzen Zahlen" abgeschlossen. Das sagte Familiengesellschafter Sebastian Schwanhäußer, Mitglied der Konzernleitung, bei der Vorlage der Geschäftszahlen.

Demnach sei der konsolidierte Umsatz mit einem Minus von 0,5 Prozent auf 370 Mio. Euro fast auf Vorjahresniveau geblieben. Das Hauptgeschäft macht das 1855 in Nürnberg als Bleistiftfirma Großberger und Kurz gegründete und 1865 von Gustav Adam Schwanhäußer übernommene Unternehmen im Segment Kosmetik. Für einen Rückgang um 2,7 Prozent auf 178 Mio. Euro in diesem Bereich sorgte vor allem eine hohe Kaufzurückhaltung im Premiumsegment sowie im nordamerikanischen Markt. In diesem Segment sei man "einer der Größten der Welt", der alle namhaften Anbieter beliefere. Das Spektrum reicht von dekorativen Schminkstiften in über 10 000 Farben über Kosmetikstifte bis zu einer Produktreihe mit Wirkstoffkosmetika für die Gesichtshautpflege. Galt das hochpreisige Segment bislang als krisensicher, werde diesmal "die Treppe von oben gekehrt", wie es Ulrich Griebel ausdrückte, der ebenfalls der Konzerngeschäftsführung angehört.

Im angestammten Kerngeschäft Schreibgeräte beansprucht der Teilkonzern Stabilo die Position des Marktführers für Leuchtmarker und Farbstifte. Bei Textmarkern habe man in der EU einen Marktanteil von 50 Prozent, der nächstgrößere Wettbewerber komme auf fünf Prozent, betonte Schwanhäußer. Gleichwohl habe die Wirtschafts- und Finanzkrise das Geschäft mit gewerblichen Kunden belastet. Im Office-Geschäft mit Banken und Unternehmen regiere zurzeit der Rotstift. Entsprechend sank der Umsatz um 3,3 Prozent auf 146 Mio. Euro. Dagegen hätten die Verbraucher, die immerhin fast zwei Drittel des Spartengeschäfts ausmachen, weiterhin mehr eingekauft.

Im April wurde der erste Stabilo Konzeptstore in Österreichs Hauptstadt Wien eröffnet. Dort dreht sich alles um die Erlebniswelt rund um das Markieren und Schreiben mit Stabilo. Man werde die Akzeptanz dieses Geschäftes genau auswerten, bevor man den Konzeptstore in weiteren Metropolen auf die Spur bringe.

Das dritte Geschäftsfeld ist das Outdoor-Segment mit der Marke Deuter. "Diese Branche folgt einem ganz anderen Konjunkturzyklus", freute sich Schwanhäußer angesichts eines Umsatzsprungs von 212 Prozent auf 46 Mio. Euro. Das 2006 übernommene Unternehmen aus Gersthofen ist europäischer Marktführer für Funktionsrücksäcke, im vergangenen Jahr wurde das Sortiment um Reisegepäck und Schlafsäcke erweitert.

Die Zahl der weltweit beschäftigten Mitarbeiter im Konzern sank um knapp 100 auf 3 519. An den deutschen Standorten Heroldsberg, Weißenburg und Gersthofen arbeiten über 1 700 Menschen. Von der Kurzarbeit sind zunächst rund 330 Mitarbeiter in Heroldsberg betroffen, in anderen Firmenbereichen muss dagegen im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet werden, um die Aufträge abarbeiten zu können. Ein Personalabbau in der Region Nürnberg sei nicht geplant, unterstrich Griebel.

Für das laufende Jahr erwartet die Gruppe ein leichtes Wachstum. Asien laufe unverändert gut, Lateinamerika entwickle sich stabil und in den USA sieht die Geschäftsführung Anzeichen der Besserung. Für die europäischen Märkte hofft Griebel im Frühjahr 2010 auf eine Normalisierung.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2009, Seite 66

 
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