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Positives Arbeitsumfeld

Bunte Palette

Farben senden Botschaften und wirken motivierend. Erkenntnisse der Farbpsychologie helfen dabei, die Büroräume optimal an die Bedürfnisse der Mitarbeiter anzupassen. Von Teresa Fabra Cadena

Der Mensch ist für optische Reize sehr empfänglich, wie wissenschaftliche Studien nicht nur auf dem Gebiet der Farbpsychologie belegen. Auch Reaktionen der menschlichen Physiologie auf äußere Reize konnten eindeutig nachgewiesen werden. Diese Erkenntnisse sollte man nutzen, damit Geschäftsräume Authentizität und Kompetenz ausstrahlen. Eine optimale Farbgebung steigert das körperliche und geistige Wohlbefinden, die Augen können entspannen, die Aufmerksamkeit steigt. Unter dem Strich wird damit auch die Arbeitsleistung erhöht.

Erfahrene Unternehmer wissen überdies, dass zuverlässige Leistungen nur durch das permanente Engagement motivierter Mitarbeiter realisierbar sind. Um für sie die bestmöglichen Arbeitsbedingungen zu schaffen, erklären immer mehr Firmen die Gestaltung eines idealen Arbeitsumfeldes zur Chefsache. Rationelle Raumnutzung verkürzt Arbeitswege und Produktionsabläufe, doch erst ein ansprechendes Ambiente sorgt für ein Klima, in dem sich Mitarbeiter und Kunden gleichermaßen wohlfühlen und gerne aufhalten.

Eingangsbereich: Weil schon der erste Eindruck zählt, muss die Farbgestaltung gleich im Eingangsbereich positiv wirken und sich dann in den anderen Räumen fortsetzen. Sparsames Rot aktiviert den Eingangsbereich, der in Kombination mit Grün – am einfachsten durch gesunde, gut gepflegte Zimmerpflanzen – als lebendig und einladend wahrgenommen wird. Akzentuiert eingesetzte Varianten von Gelb schärfen den Intellekt, machen neugierig und wach, und wecken größtmögliche Aufmerksamkeit. Folglich ist Gelb ebenso zweckmäßig in jedem anderen Arbeitsbereich einsetzbar, sollte jedoch unbedingt sparsam verwendet werden.

Arbeitsplätze und Besprechungsräume: Da Dunkelblau Souveränität und Seriosität vermittelt, ist diese Farbe sowohl für Arbeitsplätze als auch für Besprechungsräume der ideale Faktor, um Vertrauen zu erwecken. Elegantes Schwarz schafft Distanz, welche gerade für die objektive Einschätzung der Kundenbedürfnisse von Belang sein kann. Kombinationen mit hellem Blau wirken unterstützend in der Kommunikation und sind die Farbwahl im personellen Bereich oder um Gespräche allgemein zu optimieren.

Größere Büros: Es gibt kaum einen Bereich im Unternehmen, der ausschließlich von einer Person genutzt wird. Die Kunst der Raumoptimierung liegt darin, alle Charaktere und Temperamente gemäß ihren Arbeitsaufgaben und dafür nötigen Potenziale gleichermaßen zu fördern. Worauf ist also zu achten, um alle unter einen Hut zu bekommen? In Bereichen, in denen mehrere Personen gleichzeitig arbeiten, empfiehlt es sich, den Fokus auf das gewünschte Ziel zu legen. Sollte eine Farbe dominieren, so setzen komplementäre Farben effektive Gegengewichte. Dies gilt ebenso für die verwendeten Materialien. Vermeiden Sie spitze Kanten, die in den Raum oder auf Menschen zeigen – auch Sie fühlen sich unwohl, wenn man auf Sie zeigt. Runde Übertöpfe mit Pflanzen mildern Kanten oder unveränderbare architektonische Gegebenheiten ab und sorgen überdies für gute Raumluft. Der freie Zugang zum Fenster ist wichtig und motiviert zum regelmäßigen Durchlüften.

Kreativräume: Selbstverständlich sind auch die Bereiche „hinter den Kulissen“ in raumgestalterischer Hinsicht wichtig. So gehören beispielsweise gelbgrüne Farbwechsel in Kreativräume, da sie Jugendlichkeit und Frische und auch ein positiv nutzbares Quäntchen Übermut vermitteln.

Rückzugsräume: Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Rückzugs- und Erholungszonen. Moderne Unternehmen gewähren ihren Mitarbeitern regenerative Phasen und räumliche Rückzugsmöglichkeiten. In Pastellfarben gehaltene Aufenthaltsräume sorgen für mentale Entspannung und steigern demgemäß das Potenzial der Mitarbeiter aktiv. Leichte, nicht dominante Farbgebung vermittelt Geborgenheit und erleichtert das kurzzeitige Abschalten nach intensiver Konzentration oder einem Brainstorming.

In der Betriebsküche darf es hingegen gerne bunt zugehen, denn der Bereich rund um die Kaffeemaschine ist traditionell der Ort, an dem das kollegiale Gemeinschaftsgefühl der Belegschaft gepflegt und gefestigt wird. Frisches Obst, ansehnlich arrangiert setzt farbenfrohe Akzente und lädt zum gesunden Snack zwischendurch ein.

Die genannten Regeln und Forschungsergebnisse geben Orientierung bei der Raumgestaltung und -optimierung. Die Kunst besteht darin, sie gekonnt für das jeweilige Unternehmen umzusetzen und dem jeweiligen Verständnis von Harmonie und Ästhetik anzupassen.

Externer Kontakt: Die Künstlerin und Beraterin Teresa Fabra Cadena ist Inhaberin von arte solu in Lauf a.d. Pegnitz (info@artesolu.de).
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2009, Seite 44

 
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