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Open Source

Viele gute Seiten

Ist die quelloffene Software eine gute Alternative für betriebliche Anwendungen? Lassen sich damit leistungsfähige Websites gestalten? Von Uli Pyczak und Tina Thiele

Wird die Frage nach neuen, effizienten Software-Lösungen gestellt, dauert es nicht lange, bis der Begriff „Open Source“ fällt. Datenbanken, High-End-Büro-Anwendungen oder umfangreiche Applikationen für Internet-Seiten – alles ist offensichtlich möglich mit dem neuen „Alleskönner“ Open Source.

Open Source heißt wörtlich übersetzt „quelloffen“. Das bedeutet, dass Open Source-Software – im Gegensatz zu herkömmlicher, sogenannter proprietärer Software – nicht an kostenpflichtige Lizenzen gebunden ist. Die Software wird in den meisten Fällen unter der „GNU-GPL“ (General Public License) publiziert, ein bekanntes Lizenzmodell neben weiteren wie „EUPL“ (European Union Public License) oder „OSL“ (Open Software License). Der Unterschied zur kostenpflichtigen Software liegt weniger auf der technischen als vielmehr auf der lizenzrechtlichen Seite. Jedermann kann mit Lösungen auf Open Source-Basis arbeiten, sie erweitern und an die eigenen Bedürfnisse anpassen – ein fundiertes Expertenwissen vorausgesetzt. Die optimierten Lösungen wiederum können der allgemeinen „Entwicklergemeinde“ zur Verfügung gestellt werden, sodass sich der Software-Standard permanent weiterentwickelt.

Für den Benutzer gibt es in puncto Funktionalität, Interface oder Aktualität kaum noch Unterschiede zu kostenpflichtiger Software. Verständlich, dass sich die kostengünstige Software-Alternative schnell am deutschen Markt etablieren konnte. Ein bekanntes Beispiel für Open Source-Anwendungen ist Open Office (vergleichbar mit dem Microsoft Office-Paket). Aber auch die weit verbreitete Server-Konfiguration „Lamp“, bei der das Betriebssystem Linux mit Apache, MySQL und PHP/Perl kombiniert wird, basiert komplett auf Open Source.

Bis vor wenigen Jahren nutzten in erster Linie öffentliche Unternehmen, Institutionen und Verwaltungen Open Source. Inzwischen hat sich das Feld zunehmend auf private Unternehmen – vom Kleinunternehmen bis zum Mittelstand – ausgeweitet.

So bieten beispielsweise Open Source-Content Management-Systeme (CMS) einen kundenfreundlichen Weg zu einer neuen Website. Doch bereits hier ist Expertenwissen erforderlich, da der Markt in immer kürzeren Abständen neue Programme und Versionen hervorbringt. Im nächsten Schritt wird die kostenfreie Software an die Spezifika des Unternehmens angepasst, modifiziert und entsprechend erweitert. Ein solches Open Source-CMS ermöglicht ein hohes technisches Niveau, wie schon zahlreiche Unternehmens-Homepages beweisen.

Wesentliche Vorteile
Der Vorteil einer Website auf Open Source-CMS-Basis: Es fallen keine laufenden Lizenzgebühren an, die Seite ist jederzeit erweiterbar und kann zudem nutzerfreundlich gestaltet werden. Da Templates, Module und Bearbeitungsfunktionen für all diejenigen sichtbar sind, die eine Nutzerberechtigung besitzen, sind regelmäßige Aktualisierungen in eigener Regie möglich. Die Zugriffsrechte vergibt ein fachlich versierter Administrator, der parallel sämtliche Änderungsvorgänge kontrolliert und im Notfall auch eingreifen kann. Außerdem ist es möglich, unterschiedliche Zugriffsrechte zu vergeben, sodass jede Person nur innerhalb ihres Zuständigkeitsbereiches aktiv werden kann. Denn in der Regel sind Content Management-Systeme auf Open Source-Basis einfach und übersichtlich strukturiert und können auch von Laien bedient werden. Eine Vielzahl von Gründen spricht also für Open Source.

Externer Kontakt: Uli Pyczak leitet den Bereich IT und Tina Thiele ist Texterin bei der Theim Kommunikation GmbH in Erlangen (u.pyczak@theim.de, t.thiele@theim.de).
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2009, Seite 30

 
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