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FachPack, PrintPack, LogIntern

Deutsche Verpackungsmaschinen weltweit führend

Rund 33 850 Fachbesucher informierten sich bei den 1 340 Ausstellern der FachPack (Verpackungslösungen), PrintPack (Verpackungsdruck / Packmittelproduktion) und LogIntern (Interne Logistik) im Messezentrum Nürnberg über aktuelle Produkte und Dienstleistungen. Damit unterstrich der Messeverbund auch in schwierigen Zeiten seine Position als eine der bedeutendsten europäischen Fachmessen für Verpackung.

Gefeiert wurde diesmal das 30. Jubiläum der „Muttermesse“ FachPack mit praxisnahen Sonderschauen und einer 70er Jahre-Jubiläumsparty. Mit 1 075 Unternehmen stark vertreten war traditionell die deutsche Verpackungswirtschaft, aber auch 259 Firmen vorwiegend aus den Niederlanden, der Schweiz, Österreich, Italien, der Tschechien, Frankreich oder Belgien präsentierten sich.

 

Deutscher Packmittelmarkt
Der Gemeinschaftsausschuss Deutscher Verpackungshersteller (GADV) bezeichnet die Geschäftslage in diesem Jahr als „insgesamt noch erfreulich“. Die Produktionsmenge von Packmitteln legte um 1,7 Prozent auf 18,8 Mio. Tonnen zu. Wertmäßig verzeichneten Verpackungen aus Papier/Pappe/Karton, Kunststoff, Metall und Glas ein Plus von vier Prozent auf 31,5 Mrd. Euro. Nach ihrem Produktionswert hatten Kunststoffverpackungen mit 13,5 Mrd. Euro (rund 43 Prozent des Marktvolumens) die Nase vorn, gefolgt von Papier und Pappe (10,3 Mrd. Euro, fast 33 Prozent), Metall (5,9 Mrd. Euro, gut 18 Prozent) sowie Glas (1,8 Mrd. Euro, fast sechs Prozent). In Deutschland entfallen rund zwei Prozent des Warenwertes auf die Verpackung. In verpackungsintensiven Industrien wie der Nahrungsmittelbranche sind es zwischen sieben und acht Prozent.

Seit Jahresmitte herrscht in der Verpackungsmaschinenbranche vorsichtiger Optimismus, weil erste Anzeichen einer Stabilisierung des Auftragseingangs aus dem Ausland erkennbar sind. Die Branche, die rund 300 Firmen mit etwa 28 000 Beschäftigten umfasst, erzielt gut 80 Prozent des Umsatzes im Ausland. Allerdings ging die zu Jahresbeginn noch relativ stabile Inlandsnachfrage in den vergangenen Monaten deutlich zurück. Richard Clemens, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbandes Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen: „Für Verpackungsmaschinen sind Rückgang und Dauer der Investitionszurückhaltung außergewöhnlich. Bei anhaltend positiven Konjunktursignalen kann sich die Situation aber schnell wieder ins Positive drehen.“ Im internationalen Vergleich stehe die deutsche Verpackungsmaschinenbranche nach wie vor mit Abstand auf Platz Eins.

Grundsätzlich ist die Verpackungsmaschinenindustrie weniger von konjunkturellen Zyklen betroffen als andere Maschinenbausparten. Nach einigen Jahren mit überdurchschnittlichem Wachstum wurde die Dynamik Ende 2008 durch die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise gestoppt. Für 2009 rechnet der VDMA-Fachverband mit einem Rückgang des Umsatzes von 15 bis 20 Prozent. Das entspricht mit 4,3 bis 4,6 Mrd. Euro dem Wert von 2005 bzw. 2006. Im Jahr 2008 konnte sich die Branche mit einem Umsatzplus von rund sieben Prozent auf 5,4 Mrd. Euro erneut gut behaupten.

 

Absatzschwerpunkte USA, Russland und China
Die Ausfuhren der deutschen Hersteller von Verpackungsmaschinen einschließlich Getränkeverpackungsmaschinen stiegen 2008 um rund fünf Prozent auf 5,3 Mrd. Euro. Darin sind importierte Komponenten und Systeme enthalten, die von deutschen Herstellern in die eigenen Produkte integriert werden. Im ersten Halbjahr 2009 gingen die Exporte um rund 21 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro zurück. Die Ausfuhren in die größten Abnehmerländer USA und Russland verringerten sich in diesem Zeitraum überproportional um fast 25 bzw. 28 Prozent, während die Ausfuhren in das drittgrößte Abnehmerland China um 16 und in die EU-Länder um etwa 13 Prozent abnahmen. Das Weltmarktvolumen für Verpackungsmaschinen schätzt der VDMA auf 22 Mrd. Euro; Deutschland liegt auf Platz Eins und hat mit einem Marktanteil von 23 Prozent einen großen Abstand zu den nächstfolgenden Herstellerländern Italien und den USA. In den Export gehen aus den unterschiedlichen Herstellerländern Maschinen im Wert von 14,6 Mrd. Euro. Im Weltexportmarkt liegt der Anteil Deutschlands mit 36,5 Prozent deutlich vor Italien.

Autor/in: 
gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2009, Seite 58

 
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