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Siemens

Trafo-Produktion wird ausgebaut

18 Mio. Euro investierte der Energie-Sektor der Siemens AG in die neue Trafo-Prüfhalle auf dem Gelände des Nürnberger Trafowerkes, wo derzeit rund 900 Mitarbeiter beschäftigt sind. Der Neubau dieser dritten Prüfhalle wurde notwendig, um die Fertigungskapazität des Werkes weiter auszubauen. Damit bereitet sich das Werk auf die weltweite Nachfrage nach immer mehr Großtransformatoren im Ultra-Höchstspannungsbereich vor. In den vergangenen fünf Jahren habe Siemens insgesamt 50 Mio. Euro in das Nürnberger Werk investiert und so die Fertigungskapazität auf heute 80 Großtransformatoren pro Jahr aufgestockt, erklärte Jürgen Vinkenflügel, Chef der Siemens-Geschäftseinheit Transformers. Geplant sei, die Fertigung auf bis zu 120 Großtransformatoren pro Jahr auszubauen.

Die neue Halle hat eine stattliche Höhe von 42 Metern. Siemens wird hier nicht nur konventionelle Großtransformatoren prüfen, sondern auch die speziellen 800-Kilovolt-Stromrichtertransformatoren für die großen Hochspannungs-Gleichstromübertragungsprojekte (HGÜ). Solche Transformatoren gehen beispielsweise für eine 2 000 Kilometer lange Stromleitung nach China. Die größten in Nürnberg gefertigten Trafos sind im transportfertigen Zustand etwa fünf Meter hoch, fünf Meter breit, 14 Meter lang und wiegen rund 400 Tonnen. Für die Endabnahmen der großen Transformatoren ist es üblich, dass die Kunden und späteren Betreiber der Transformatoren eigens nach Nürnberg kommen.

Das Trafowerk sei ein weiterer Baustein, um Siemens weiter im technologischen Spitzenfeld zu halten, sagte Wolfgang Dehen, Vorstandschef des Siemens-Sektors Energy. Man gehöre nicht nur zu den wenigen Unternehmen, die diese Technologie beherrschten. Siemens sei überhaupt die einzige Firma, die das gesamte Spektrum der Umwandlungstechnik – also auch für Energiequellen wie Öl und Gas – abdecke. Als eine wichtige Komponente verlustarmer und energieeffizienter Hochspannungs-Gleichstromübertragungstechnik trügen die Transformatoren zudem zur weltweiten Reduktion von Kohlendioxid bei.

Zusätzlich hat Siemens Energy ihr neues Werk für Bahntransformatoren auf dem alten Areal der Nürnberger AEG offiziell in Betrieb genommen. Während bis vor drei Jahren dort noch Haushaltsgeräte gefertigt wurden, sollen nun rund 100 Siemens-Mitarbeiter etwa 300 Bahntransformatoren im Jahr herstellen. Die Trafos werden in einer 7 000 Quadratmeter großen Produktionshalle gebaut.

Die Verlagerung der Bahntransformatoren in die Muggenhofer Straße habe sich bereits ausgezahlt, sagte Standortleiter Michael Amon. Der neue Fertigungsstandort auf dem ehemaligen AEG-Gelände erlaube es, die Abläufe zu optimieren. „Damit konnten wir die Produktivität im Vergleich zur alten Fertigung um einiges steigern.“ Die Bahntransformatoren – auch Traktionstransformatoren genannt – werden für den Einbau in Hochgeschwindigkeitszügen produziert, aber auch für den Einsatz in Triebzügen und Lokomotiven.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2009, Seite 54

 
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