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Indien

Deutsche Ausbildung gefragt

Das deutsche System der Berufsausbildung ist ein Vorbild für viele Staaten der Welt. Indien ist eines der Länder, das teilweise Strukturen nach deutschem Vorbild aufbaut. Schon seit 2007 arbeiten die IHK Nürnberg für Mittelfranken und das Bildungsinstitut Gedee Technical Training Institute (GTTI) im südindischen Coimbatore bei der Ausbildung von Werkzeugmechanikern zusammen.

Vor Kurzem besuchten IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch und Hermann F. Weiler, Geschäftsführer der GDW Werkzeugmaschinen GmbH in Herzogenaurach und Vorsitzender des IHK-Gremiums Herzogenaurach, die Bildungseinrichtung in Coimbatore, der zweitgrößten Stadt des Bundesstaates Tamil Nadu. Im GTTI, das von einem indischen Partnerunternehmen der GDW betrieben wird, werden junge Leute für Unternehmen der Region Coimbatore zu CNC-Facharbeitern, Werkzeugmechanikern und Mechatronikern ausgebildet. Bei dem Besuch unterzeichneten GTTI, Deutsch-Indische Auslandshandelskammer (AHK) und IHK Nürnberg für Mittelfranken eine Vereinbarung, die eine Fortsetzung der bestehenden Zusammenarbeit vorsieht. Die Kooperation bei der Ausbildung von Werkzeugmechanikern wird weitergeführt, hinzu kommt die Qualifizierung von Mechatronikern. Bei einer Abschlussfeier für frisch gebackene Werkzeugmechaniker erklärte Hans-Burkhard Sauerteig, der deutsche Generalkonsul in Südindien, dass der Austausch auf dem Gebiet der Ausbildung für die deutsche Wirtschaft aus zweierlei Gründen wichtig sei: Zum einen sichern sich deutsche Unternehmen im Ausland qualifiziertes Personal, zum anderen eröffne diese fachliche Kooperation auch wichtige Kontakte für konkrete Geschäfte.

Unter den Absolventen, die ihr Zeugnis unterzeichnet von der IHK Nürnberg für Mittelfranken erhielten, war auch Neekamparambath Priyadarsan, der im September beim internationalen Berufswettkampf – den WorldSkills 2009 in Calgary – eine Silbermedaille in der Disziplin Formenbau errungen hat.

In Madras (heute Chennai), der Hauptstadt von Tamil Nadu, sprachen Lötzsch und Weiler mit Dr. M. Kumaravel, dem Leiter des Elektronik-Zentrums und Koordinator des Solar-Photovoltaik-Training Programms am Indian Institute of Technology, das Schwerpunkte auf die Forschungsfelder Energieeffizienz und erneuerbare Energien setzt. Das Institut arbeitet mit Prof. Dr. Hans Poisel vom Polymer Optical Fiber Application Center (POF-AC) der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg insbesondere beim Projekt „Sollektor“ zusammen, das sich für sonnenreiche Länder eignet, um den Stromverbrauch für die Beleuchtung zu senken. Das Prinzip: Durch eine ausgeklügelte Technologie wird natürliches Tageslicht in Innenräume geleitet, sodass die elektrische Beleuchtung stark reduziert werden kann.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2009, Seite 13

 
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