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Hafen Nürnberg-Roth

Güterverkehrszentrum in der Champions League

Die Hafen Nürnberg-Roth GmbH hat im vergangenen Jahr aufgrund der Wirtschaftskrise rund elf Prozent weniger Güter umgeschlagen als 2008. Trotz des geringeren Umschlags von jetzt 12,6 Mio. Tonnen zeigten sich die Betreiber beim Jahrespressegespräch zufrieden. Nach umfangreichen Investitionen in die Infrastruktur sieht man sich für die Zukunft gut aufgestellt. In einem Ranking der europäischen Güterverkehrszentren erreichte der Hafen im letzten Jahr Platz 3.

Von Konjunkturflaute und Insolvenzen in der Region war 2009 besonders der Warenverkehr per Lkw (minus 13,1 Prozent) betroffen. Zusätzlich zur Krise bekam der Schiffsverkehr auch die schlechte Witterung zu spüren, der Warenverkehr nahm um 15,1 Prozent ab. Auf der Schiene wurden mit knapp 3,3 Mio. Tonnen nur 3,7 Prozent weniger Güter in Nürnberg umgeladen als 2008. Insgesamt ist der Rückgang in Nürnberg geringer ausgefallen als im deutschlandweiten Durchschnitt.

Beim Jahrespressegespräch zogen Harald Leupold, Hafen-Geschäftsführer und IHK-Vizepräsident, und Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Roland Fleck eine gute Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres. Durch hohe Investitionen in den vergangenen Jahren ist der Nürnberger Hafen laut Fleck „wirtschaftlich fest und serviceorientiert sowie flexibel in zahlreichen logistischen Geschäftsfeldern“ verankert.

Leupold betonte besonders die ökologisch vorteilhafte Verteilung des Güterverkehrs auf Straße, Schiene und Wasserwege (sogenannter „Modal Split“). Auf die umweltfreundlichen Verkehrsmittel Bahn und Schiff entfiel mit 26 und vier Prozent fast ein Drittel des Warenverkehrs. Im bundesweiten Durchschnitt liegt der Anteil dieser beiden Verkehrsträger bei zusammen 14 Prozent. Im nächsten Jahr soll das Ergebnis noch weiter verbessert werden. Zum Jahreswechsel wurde das zweite Modul der KV-Umschlaganlage (kombinierter Verkehr) in Betrieb genommen, in das die Bahn 32 Mio. Euro investiert hatte (siehe WiM 1/2010, Seite 17). 2009 baute der Hafen das bereits auf dem Gelände vorhandene Schienennetz weiter aus, um den Bahnverkehr noch attraktiver zu machen.

Freuen konnten sich die Betreiber über die Verleihung eines Zertifikats von der Deutschen GVZ-Gesellschaft, die 2009 ein Ranking der europäischen Güterverkehrszentren erstellt hatte. Von insgesamt 70 begutachteten Standorten erreichte der Hafen Nürnberg-Roth den dritten Platz und spielt damit laut Dr. Thomas Nobel, dem Geschäftsführer der Gesellschaft, in der europäischen Champions League. Er lobte besonders das breite Angebot an Logistikdienstleistungen am Standort Nürnberg. Gewinner des Rankings ist mit dem Interporto Quadrante Europa in Verona der langjährige Kooperationspartner des Nürnberger Hafens, auf Platz zwei liegt das GVZ Bremen. Beide Standorte waren mit Delegationen in Nürnberg vertreten, um die Zertifikate von Nobel entgegen zu nehmen.

Für die Zukunft versprachen die GVZ-Verantwortlichen eine verstärkte Zusammenarbeit. Flavio Zulliani, der Präsident des GVZ Verona, lobte die Partnerschaft mit Nürnberg und regte weitere Kooperationen an. In den kommenden Jahren wollen alle Beteiligten die Bedeutung des Verkehrsmittels Schiene für den umweltschonenden Warenverkehr innerhalb Europas weiter ausbauen.

Autor/in: 
jm.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2010, Seite 70

 
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