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Hochschulen

Bachelor und Master weiterentwickeln

„Eine konsequente Umsetzung der Bachelor-/Master-Reform an deutschen Hochschulen“ forderte Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Bisher sind im Rahmen des sogenannten Bologna-Prozesses 81 Prozent der Studiengänge in Deutschland formal auf die neuen Abschlüsse umgestellt, Driftmann sieht aber noch Nachbesserungsbedarf. Die Absolventen seien vielfach nur schlecht auf das Arbeitsleben vorbereitet: „Die Inhalte eines Studiums müssen den Anforderungen des Arbeitsmarktes entsprechen.“

Laut einer Blitzumfrage des DIHK bei mittelständischen Unternehmen vermissen 61 Prozent der Unternehmen praktische Erfahrungen bei den heutigen Hochschulabsolventen. „Ich will die Hochschulen nicht schlecht reden, die theoretische Ausbildung ist hervorragend. Aber die Anwendung der Theorie im späteren Beruf überfordert viele Studierende“, so der DIHK-Präsident. Driftmann schlägt deshalb vor, Praxisphasen direkt in das Studium zu integrieren und Praktiker aus den Unternehmen zu Vorträgen in die Hochschule einzuladen.

Driftmann appelliert an die Hochschulen, mehr Mut zur Reform zu zeigen: „Es gibt einige tolle Beispiele, wie Hochschulen die Gelegenheit genutzt und ihre veralteten Lehrpläne erneuert haben.“ Dies erwarte auch die Wirtschaft: Zwei Drittel der vom DIHK befragten Unternehmen sehen die Chance zur inhaltlichen Reform der Studiengänge als einen großen Vorteil der Hochschulreform an. Nach Worten von DIHK-Präsident Driftmann gibt es noch viel zu tun: Die hohen Abbrecherquoten – in den naturwissenschaftlichen und technischen Fächern liegen sie zum Teil bei über 30 Prozent – müssten gesenkt werden.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2010, Seite 41

 
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