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Fackelmann

Wieder mehr Produkte "Made in Germany"

„Wir planen für dieses Jahr einen Umsatz von 300 Mio. Euro, in fünf Jahren sollen es 500 Mio. Euro sein.“ Alexander Fackelmann, Chef des gleichnamigen Hersbrucker Herstellers von Haushaltswaren, Backformen und Badmöbeln, hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 legte der Umsatz um sieben Prozent zu und erreichte 289 Mio. Euro.

Im Inlandsgeschäft, das bei dem Familienunternehmen nur rund 30 Prozent des Umsatzes ausmacht, wuchsen die drei Sparten Haushaltswaren, Badmöbel und Zenker Backformen gleichermaßen um jeweils rund acht Prozent. Fackelmann ist weltweit mit 36 Niederlassungen und Produktionsstätten präsent, 2010 startete der Vertrieb in der Ukraine, in Portugal, Australien und Indien. „Dort waren wir zuletzt komplett ausverkauft, weil wir nicht mir einer so großen Nachfrage gerechnet hatten.“ In China lag der Zuwachs bei stattlichen 32 Prozent, allerdings auf niedriger Basis. „Dort machen wir fünf Mio. Euro Umsatz, sind mittlerweile aber in allen relevanten Verbrauchermärkten präsent“, sagte Fackelmann vor der Presse.

Die Badmöbel werden komplett in Hersbruck hergestellt – sind also „Made in Germany“ – und werden für den Eigenaufbau über Baumärkte vertrieben. Neuer Vertriebspartner ist die Küchen Quelle, an der sich Fackelmann eigenen Worten zufolge „aus Verbundenheit mit der Region“ beteiligt hatte.

Produktion zurückverlagert

Den Produktionsstandort China beurteilt Fackelmann zunehmend differenziert: Die Lohn-, Sozial- und Umweltkosten stiegen so schnell, dass in zehn Jahren kaum mehr ein attraktiver Kostenvorteil bestehen werde. Die Produktion von Backformen ist mittlerweile wieder komplett aus Fernost zurück an den Zenker-Standort in Aichach geholt worden. Und bei den Haushaltswaren werden derzeit 30 bis 35 Prozent des Sortiments vollautomatisch in Hersbruck gefertigt, in fünf Jahren könnten es wieder 50 Prozent sein.

Mit dieser Neuorientierung will Fackelmann Know-how und Arbeitsplätze im Inland erhalten. Derzeit sind von den weltweit 4 500 Mitarbeitern noch die meisten in China tätig, 750 Beschäftigte in Deutschland und davon wiederum 450 in Hersbruck. Den Stammsitz baut Fackelmann konsequenterweise aus, aktuell werden rund 5,5 Mio. Euro in eine neue Logistikzentrale investiert. Außerdem wurden in Hersbruck und Aichach neue Solaranlagen installiert, die bis zur Hälfte des eigenen Strombedarfs durch Sonnenenergie decken

Umfangreiches Sortiment

Das Kernsortiment von Fackelmann umfasst etwa 4 000 Artikel – Holzkochlöffel, Schneidebretter, Essstäbchen, Mango-Entkerner, Spezialbackbleche für Vanillekipferl und vieles mehr. 100 bis 200 Produktneuheiten wie beispielsweise ein neuer Backpinsel aus Kunstfasern kommen jährlich hinzu. Damit beliefert Fackelmann alle weltweit relevanten Handelskonzerne, in den Regalen von WalMart, Leclerc, Metro, Rewe, Real und Ikea finden sich Artikel unter dem Label Fackelmann oder als Eigenmarke des jeweiligen Handelskonzerns.

Wachstumsimpulse erwartet sich Fackelmann von einem neuen Joint-Venture mit dem US-amerikanischen Mitbewerber Lifetime Brands: Das Gemeinschaftsunternehmen Housewares Corporation mit Sitz in China soll direkt aus den Fackelmann-Werken in Fernost die Märkte in Nord- und Südamerika beliefern. Darüber hinaus werden die Hersbrucker in Brasilien sowie in Bosnien und Herzegowina eigene Niederlassungen gründen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2011, Seite 63

 
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