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Ohm-Technikum

Umweltforschung in Rednitzhembach

Das Gelände neben der stillgelegten Sondermüllanlage in Rednitzhembach war bis vor drei Jahren auch ein weltweit anerkannter Ort der Forschung: Wissenschaftler entwickelten dort am Forschungs- und Entwicklungszentrum für Sondertechnologien (FES) Verfahren, um Sonderabfall umweltfreundlich zu entsorgen.

Nach mehrjährigem Dornröschenschlaf kommt nun wieder Leben in das Areal: Die Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg hat die frühere Sondermüll-Forschungsstation übernommen und wird dort innovative Projekt- und Forschungsarbeiten aus dem Bereich Umwelt und Energie durchführen, wie Hochschul-Präsident Prof. Dr. Michael Braun bei einem Pressetermin erklärte.

„Das Technikum kam wie gerufen“, sagte Braun und verwies dabei auf die Platzprobleme der Ohm-Hochschule in Nürnberg. Der neue Standort in Rednitzhembach steht nun mit seinen Laboren für Praktikumsversuche, Bachelor-, Master-, Diplom- oder Doktorarbeiten sowie für studentische Forschergruppen zur Verfügung. Die neue Nutzung der Laborhalle erfreut auch die drei für den Standort zuständigen Gebietskörperschaften Rednitzhembach, Schwabach und Landkreis Roth. Der Rother Landrat Herbert Eckstein stellte auch die tragende Rolle heraus, die die IHK bei der Realisierung des neuen Technikums gespielt habe. Stadt, Gemeinde und Landkreis würden weiterhin nach einer sinnvollen Nutzung des restlichen Geländes suchen.

Aktuelle Projekte

Nachdem der Freistaat Bayern das Laborgebäude vor zwei Jahren gekauft hatte, kann die Ohm-Hochschule dort nun Forschungsprojekte in Feldern wie Verbrennungs- und Energieverfahrenstechnik, Abwasseraufbereitung und Rohstoffrecycling durchführen. Einige Beispiele: Die Wissenschaftler arbeiten an einem Verfahren, bei dem das Treibhausgas Kohlendioxid chemisch in Asche gebunden wird, sodass ein neuer Wertstoff (z.B. für die Zementindustrie) entsteht. Diese Technologie könnte eine Alternative sein zur geplanten Kohlendioxid-Speicherung unter der Erde. Ein anderes Projekt ist die Entwicklung von Elektrofiltern für kleine Biomasse-Heizanlagen; bisher sind solche Filter nur in Großkraftwerken gebräuchlich. Auch Wissenschaftler der Universität Erlangen-Nürnberg genießen zurzeit „Asyl“ am Technikum und arbeiten dort u.a. an der Erzeugung von Erdgas aus Holz.

Autor/in: 
wra.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2011, Seite 20

 
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