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Handzettel

Direkter Zugang

Online-Werbung und virtuelle Marktplätze boomen. Doch für kleine und mittlere Betriebe bleiben Flyer und andere klassische Werbemittel unverzichtbar.

Händler und Gastronomiebetriebe, die ihre Kunden nur in ihrer Stadt oder Region haben, setzen trotz sozialer Netzwerke weiterhin auf Werbemittel und Marketing-Maßnahmen „vor Ort“. Dazu gehören neben Anzeigen in lokalen Tageszeitungen und Anzeigenblättern, Einträgen im Telefonbuch und lokalen PR-Aktionen insbesondere auch Handzettel und Prospekte.

Diese Werbemedien lassen sich direkt und ohne Umwege an potenzielle Kunden bringen: Durch das Verteilen in Fußgängerpassagen, durch die Auslage an viel besuchten Orten oder öffentlichen Einrichtungen und durch die Zustellung in den heimischen Briefkasten. Über 100 Mio. Handzettel landen dort in Deutschland pro Jahr. Zwar behaupten einige Studien, dass von Prospekten und Handzetteln sofort 85 bis 90 Prozent in den Papierkorb geworfen werden, aber verschiedene Untersuchungen kommen zu anderen Ergebnissen. So zum Beispiel eine Studie der GfK, die im Auftrag des Bunds Deutscher Zustellunternehmen (BDZU) im Jahr 2009 erstellt wurde. Danach nehmen 44 Prozent der Verbraucher die Handzettel regelmäßig zur Hand, mehr als 70 Prozent wurden durch einen Handzettel schon einmal zum Einkauf motiviert.

Es sind vor allem die täglichen Einkäufe vor Ort, für die aktuelle Handzettel und Prospekte mit entsprechenden Tagesangaben von Bedeutung sind. In einer Untersuchung der Fachzeitung „Lebensmittel Praxis“, die gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen Media-Analyzer durchgeführt wurde, bestätigten Kunden von Lebensmittel-Discountern die hohe Bedeutung von Handzetteln. Dabei bekamen Aldi-Süd, Penny und Plus von den befragten Discounter-Kunden für die optische und textliche Darstellung ihrer Wochenangebote die besten Noten. Auch andere werbetreibende Unternehmen bestätigen, dass diese Werbemedien insbesondere dazu dienen, die Kundenfrequenz in den Märkten zu erhöhen. Die Kunden sollen durch Handzettel Lust bekommen, im Laden nicht nur die Sonderangebote, sondern auch das gesamte Sortiment unter die Lupe zu nehmen. „Ohne den wöchentlichen Prospekt würde vielen unserer Kunden etwas fehlen“, bestätigt Alexander Lübers, Sprecher der Edeka-Zentrale in Hamburg. „Wir nutzen Fernsehspots im Rahmen unserer Image-Werbung und darauf aufbauend wöchentliche Anzeigen in Tageszeitungen. Aber auf die Handzettel können wir in diesem extrem harten Wettbewerbsumfeld nicht verzichten.“

Gerade für schnelle und kostengünstige Werbeaktionen sind Handzettel sehr gut geeignet, denn sie sind einfach zu erstellen, brauchen nur kurze Texte und attraktive Angebote. Dazu können sie unkompliziert in einer örtlichen Druckerei vervielfältigt werden. Bei der Gestaltung von Handzetteln sollten allerdings einige Grundsätze beachtet werden. Das Internet-Portal branchentrend-scout.de nennt folgende wichtige Regeln:

  • Stellen Sie immer nur ein besonderes Angebot heraus.
  • Befristen Sie die Aktion oder das Angebot. Damit bewirken Sie, dass der Kunde möglichst schnell zu Ihnen kommt.
  • Stellen Sie die Vorteile und Chancen Ihres Angebots klar dar.
  • Geben Sie Ihre Kontaktdaten und Öffnungszeiten deutlich an.
  • Sprechen Sie den Empfänger des Handzettels immer direkt an.
  • Vermeiden Sie unnötige Grafiken und zu viel Text.

Bei den verschiedenen Studien zeigte sich, wie wichtig die Bildelemente eines Prospekts sind. Mit einer Blickverlaufsmessung konnte beispielsweise Media-Analyzer nachweisen, dass die Probanden die einzelnen Angebote über die Abbildungen erschließen. Textteile, selbst große Überschriften und die Logos fanden nur am Rande Beachtung. Dagegen verspricht die Integration von Coupons in den Handzettel eine unmittelbare Effizienzsteigerung.

Gezielt können diese Handzettel dann in ausgewählten Regionen und Gemeinden, aber auch in bestimmten Stadtteilen verteilt werden. Dabei konkurrieren Anzeigenblätter und Tageszeitungen mit Direktverteilern. Vertreten werden die inhabergeführten Unternehmen der Branche vom Bund deutscher Zustellunternehmen (BDZU), der in Schwaig bei Nürnberg beheimatet ist und vor fünf Jahren gegründet wurde.

Autor/in: 
hpw.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2011, Seite 42

 
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