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Datev

Campus auf dem Quelle-Areal

Ein zentrales Entwicklerzentrum errichtet die Nürnberger Datev eG auf dem brachliegenden Areal der ehemaligen Möbel-Quelle. In dem Neubau mit dem Namen „Datev IT-Campus 111“, der nur einen Steinwurf von der Datev-Zentrale entfernt liegen wird, sollen ab dem Jahr 2015 rund 1 800 Mitarbeiter tätig sein. 1 200 von ihnen arbeiten derzeit in drei angemieteten Büros im Stadtgebiet, weitere 600 Software-Entwickler sollen bis zum nächsten Jahr neu eingestellt werden.

„Wir wollen weiter wachsen“, begründete Datev-Vorstandschef Prof. Dieter Kempf das Investitionsvorhaben. Das neue Gebäude auf dem Gelände direkt gegenüber dem Nürnberger Justizpalast in der Fürther Straße wird eine Bürofläche von 42 000 Quadratmetern umfassen, zuzüglich Tiefgarage und Parkhaus. Auch wegen der hohen Standards für die Datensicherheit wird die Investition mit einem hohen zweistelligen Millionenbetrag zu Buche schlagen. Das Gebäude nutzt die Solarenergie und erreicht damit eine hohe Energieeffizienz. Entsprechend soll der weltweit ausgeschriebene Fassadenwettbewerb „nicht nur Schönheit und Kunst, sondern auch ökologische Aspekte“ berücksichtigen, wie Kempfs Vorstandskollege Jörg Rabe von Pappenheim ergänzte.

Von Pappenheim will zudem ein modernes Bürokonzept entwickeln, eine Kombination aus offenem Büro und Privatsphäre, um attraktiv für den „internet-affinen“ Fachkräftenachwuchs zu sein. „Für mich gibt es keinen Fachkräftemangel, sondern eher wenig attraktive und unmotivierte Arbeitgeber.“ Die Datev selbst hat bereits den Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke zu einer Kernaufgabe gemacht und den Abschied von „Zellenbüros und Behördengängen“ eingeläutet. Künftig soll die „informelle Kommunikationskultur in der Kaffeeecke“ weiter gestärkt werden. Personalvorstand von Pappenheim will seinen Führungskräften entsprechende Trainings anbieten, um statt auf die Stechuhr lieber auf Vertrauensarbeitszeit zu setzen und stärker über Ziele zu führen. Immerhin arbeiten schon heute über 1 000 Mitarbeiter der Datev teilweise auch von zuhause.

Von der Großinvestition erwartet sich Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly positive Impulse für den Nürnberger Westen, der durch die bislang verwaisten Quelle-Grundstücke eine „Elegie der Depression“ geworden sei. Im Zuge der Bebauung soll der Grünstreifen in der Mitte der Fürther Straße vor den Datev-Neubau verlegt werden. Das wäre ein Pluspunkt für die Stadtökologie, denn Grünflächen sind im eng bebauten Stadtteil Gostenhof bislang Mangelware. Maly hofft zudem, dass mit dem neuen Standort auch die „Mikroökonomie“ für umliegende Geschäfte wieder neuen Schwung bekommt. Um Anwohner und Interessierte immer auf dem neuesten Planungsstand zu halten, will die Datev auf dem Baugrund kontinuierlich über Fortschritte und mögliche Lärmbelastungen während der Bauzeit informieren.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2011, Seite 39

 
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