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K&U-Weinhalle

Handwerksqualität von kleinen Winzern

Martin Kössler, Geschäftsführer der Nürnberger K&U-Weinhalle der Gebr. Kössler & Ulbricht GmbH & Co. KG, sieht sich als eine Art Kämpfer in Sachen guter Weingenuss. Denn Verbraucher könnten sich ohne die Kompetenz von Fachhändlern kaum noch im unübersichtlichen Weinmarkt orientieren. In den seltensten Fällen gebe ein Etikett Auskunft, welcher Erzeuger tatsächlich für die Qualität des abgefüllten Getränkes bürge. Auch erlaube das EU-Recht auf dem Etikett keine weiteren Angaben etwa über allergene Substanzen oder Schwefelgehalt.

Bundesweit wird für Wein immer weniger ausgegeben. Nach Angaben des Deutschen Weininstituts zahlten Verbraucher im vergangenen Jahr im Durchschnitt für einen Liter Wein 2,52 Euro und somit drei Cent weniger als 2009. Insgesamt sank das Endverbrauchergeschäft über alle Einkaufsstätten hinweg um drei Prozent. Der mengenmäßige Rückgang beim Weinabsatz war im vergangenen Jahr mit minus 0,7 Prozent etwas geringer. Trotzdem konnten Aldi sowie andere Discounter und Verbrauchermärkte ihren Marktanteil auf fast zwei Drittel aller verkauften Weine steigern. Entsprechend stehe der Fachhandel unter Druck, er müsse die handwerkliche Qualität von Winzerweinen sowie deren Charakter und Preis für den Verbraucher nachvollziehbar machen, erklärte Kössler.

Als Gegenbeispiel zur industriellen Weinproduktion hob der unterfränkische Winzer Ulrich Luckert vom Weingut Zehnthof den Aufwand hervor, den er beim Weinanbau betreibt: Statt mit Maschinen zu ernten, werden auf seinem Weingut per Hand in bis zu vier Durchgängen die reifen Trauben gelesen. Darunter auch ein Frühburgunder, früher auch als Blauer Nürnberger bekannt, von dem pro Jahr nur 800 Flaschen abgefüllt werden. Da er auch im Keller ohne künstliche Beschleuniger oder Holzchips arbeite, brauche er für die handwerkliche Arbeit einen ehrlichen Preis. Den könne er nicht über Discounter und Supermärkte erzielen, sondern nur in Zusammenarbeit mit den Fachhändlern.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr (Stichtag 31. August 2011) hat die K&U-Weinhalle, die nach eigenen Angaben Nordbayerns führender und umsatzstärkster Weinfachhändler ist, den Umsatz bei 2,9 Mio. Euro in etwa stabil gehalten. Ein Jahr zuvor hatten die neun Mitarbeiter drei Mio. umgesetzt. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Kössler mit einem Umsatzplus von fünf Prozent.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2011, Seite 53

 
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