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Simba Dickie Group

Spielwaren-Produktion weltweit und verstärkt wieder in Europa

Im vergangenen Jahr hat das Fürther Spielwarenunternehmen Simba Dickie Group erneut von seiner Markenvielfalt und den Produktangeboten in allen Preislagen profitiert. „Das macht uns relativ konjunkturunabhängig“, erklärte Firmenchef Michael Sieber bei der Bilanzpressekonferenz. Man habe im Jahr 2011 im europäischen Spielzeuggeschäft Platz vier belegt, eine „beachtliche Entwicklung für ein Familienunternehmen“. Simba Dickie wurde vor 30 Jahren von Sieber und seinem Vater gegründet und hat sich seitdem zum größten deutschen Unternehmen der Spielwarenbranche entwickelt.

Im vergangenen Geschäftsjahr stieg der Umsatz um neun Prozent auf 620 Mio. Euro, damit lag das Wachstum über dem der Spielwarenbranche insgesamt. Der Zuwachs um 50 Mio. Euro sei größer als der gesamte Jahresumsatz vieler mittelständischer Spielwarenhersteller, sagte Sieber. Zum Wachstum des Familienunternehmens, zu dem u.a. die Marken Simba, Dickie, Big, Smoby, Eichhorn, Noris und Schuco gehören, haben alle Geschäftsbereiche beigetragen. Zudem sei der Zuwachs organisch zustande gekommen, d.h. ohne Zukauf von anderen Unternehmen, wie Finanzchef Manfred Duschl ergänzte. Der Anteil des Auslandsgeschäfts lag unverändert bei rund 75 Prozent, die meisten Exporte gingen nach Frankreich, Spanien, Italien und Russland. Ein Treiber der Entwicklung war das Lizenzgeschäft, insbesondere mit Produkten, die sich auf Walt Disneys Animationsfilm „Cars 2“ beziehen.

Die Zahl der Mitarbeiter des weltweit präsenten Unternehmens stieg um 300 auf 4 000, mehr als die Hälfte von ihnen ist in den fünf Produktionsgesellschaften u.a. in China, Frankreich, Thailand und Deutschland tätig. In Russland und im Nahen Osten wurde alleine die Vertriebsmannschaft um 150 Personen verstärkt. In Deutschland stieg die Zahl der Mitarbeiter leicht um 15 auf 645, von ihnen sind 300 am Stammsitz in Fürth beschäftigt, der gerade ausgebaut wird.

Den Ertrag bezeichneten die Geschäftsführer als „solide und gewachsen“. Eine gute Finanzausstattung, die die Unabhängigkeit von Banken garantiert, gehöre zu den strategischen Unternehmenszielen. Die Maxime heiße wertorientiertes Wachstum: „Wir müssen nicht wachsen, wollen es aber.“ Außerdem verfolgt die Gruppe, die zunächst als reiner Importeur von Spielwaren aus Fernost gestartet ist, ein weiteres wichtiges Ziel: Simba Dickie will die Kompetenz als Hersteller ausbauen und investiert deshalb kontinuierlich in einen modernen Maschinenpark. Zwar könne man nicht auf die Handarbeit aus Fernost verzichten, großvolumiges Spielzeug aus Kunststoff könne aber in Europa bei entsprechender Stückzahl und hohem Automatisierungsgrad durchaus wettbewerbsfähig produziert werden.

Für das laufende Jahr plant Simba Dickie ein Wachstum von drei Prozent auf rund 640 Mio. Euro, wozu zahlreiche Neuheiten bei allen Marken beitragen sollen. Außerdem werden zwei Jubiläen gefeiert: Das Rutschfahrzeug Bobby Car kam vor 40 Jahren auf den Markt, was mit einer Jubiläumsedition gefeiert wird. Die Modellautomarke Schuco wird 100 Jahre alt, zum Jubiläum wird u.a. ein auf 100 Exemplare limitiertes Sondermodell des historischen Silberpfeils im Maßstab 1:8 aufgelegt. Kaufpreis für Sammler: knapp 1 500 Euro. Und der ferngesteuerte Modellhubschrauber Spy Beast soll kleine und große Fans mit eingebauter Kamera im Cockpit und Übertragungsdisplay in der Fernsteuerung begeistern.

Der 55-jährige Michael Sieber denkt zwar noch nicht ans Aufhören, hat aber die Weichen für den Generationswechsel bereits frühzeitig gestellt. Sein Sohn Florian sowie die beiden Neffen Maximilian und Felix Stork sind schon an verantwortlicher Stelle im Unternehmen tätig.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2012, Seite 75

 
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