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Neuer Ausbildungsberuf

Fachleute für "polymere Werkstoffe"

Für die "Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik" gilt ab diesem Jahr eine neue Ausbildungsordnung. Ohne Kunststoffe geht nichts in der modernen Welt: Spielzeug, Handys, Verpackungen, Fenster, Bauteile für Autos oder Maschinen – unzählige Produkte bestehen aus Kunststoff oder sie beinhalten Kunststoffteile. Den jungen Leuten, die in diesem Bereich erfolgreich eine Ausbildung abschließen, eröffnen sich deshalb viele Möglichkeiten.

Um den Ausbildungsberuf des „Verfahrensmechanikers für Kunststoff- und Kautschuktechnik“ an die Anforderungen der Betriebe anzupassen, wurde das Berufsbild nun erneut überarbeitet. Nach einer Modernisierung vor sechs Jahren ging es jetzt darum, die große Bandbreite der Unternehmen noch besser abzubilden. Folgende sieben Fachrichtungen können jetzt mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres gewählt werden:

  • Bauteile
  • Compound- und Master-Batch-Herstellung
  • Faserverbundtechnologie
  • Formteile
  • Halbzeuge
  • Kunststofffenster
  • Mehrschicht-Kautschukteile

Der modernisierte Ausbildungsberuf, für den im Jahr 2011 in Mittelfranken rund 120 Ausbildungsverträge abgeschlossen wurden, ist auf drei Jahre angelegt und deckt ein breites Spektrum ab: Die Auszubildenden lernen die große Palette der Kunststoffe und deren Materialeigenschaften kennen. So härten Duroplaste nach der Verarbeitung aus und behalten dann ihre Form, wohingegen sich Thermoplaste in einem definierten Temperaturbereich verformen lassen und Elastomere ihre Form bei Zug und Druck verändern, um schließlich wieder in ihre ursprüngliche Form zurückzukehren. Behandelt wird in der Ausbildung zudem, wie man die Materialeigenschaften der polymeren Werkstoffe durch die Zugabe von anderen Stoffen weiter beeinflussen kann. Die Bedienung von Maschinen und Anlagen, die Beherrschung der Steuerung- und Regelungstechnik sowie die Organisation der Fertigung sind weitere Themen, mit denen sich die Azubis beschäftigen.

Geplante neue Berufe

Die Sozialpartner arbeiten derzeit an der Modernisierung weiterer Ausbildungsordnungen. Je nachdem wie die Expertengespräche verlaufen, ist für 2013 oder 2014 beispielsweise die Neuordnung der Büroberufe vorgesehen. Die wesentliche Veränderung: Die bisherigen Berufe Bürokaufleute, Kaufleute für Bürokommunikation und Fachangestellte für Bürokommunikation, für die im vergangenen Jahr in Mittelfranken insgesamt 712 Ausbildungsverträge abgeschlossen wurden, sollen zum Beruf „Kaufmann/-frau für Büromanagement“ zusammengefasst werden. Im ersten Ausbildungsabschnitt sollen den aktuellen Planungen zufolge die Grundlagen gelegt werden, im zweiten Abschnitt können die Auszubildenden dann unter zehn Qualifikationen wählen, die auf bestimmte Arbeitsgebiete in der Wirtschaft und im öffentlichen Bereich vorbereiten.

Vor vier Jahren wurden die „Automatenberufe“ neu gefasst (Fachkraft für Automatenservice und Automatenfachmann) und die entsprechenden Ausbildungsordnungen wegen der tiefgreifenden Veränderungen erst „auf Probe“ erlassen. Voraussichtlich ab 2013 wird die entsprechende Verordnung in eine dauerhafte Regelung umgewandelt, sodass die beiden Berufe dann auf einer sicheren Basis stehen.

Auf Neuerungen müssen sich 2013 oder 2014 zudem Unternehmen einstellen, die Kfz-Mechatroniker ausbilden. Dieser vor zehn Jahren neu gefasste Beruf wird aktualisiert, um vor allem die Inhalte des zweiten Ausbildungsjahres an die technischen Veränderungen anzupassen. Einige der stärker betonten Themen sind u.a. Dreh- und Wechselstromtechnik, Hochvolttechnik und Leichtbauwerkstoffe. Außerdem soll bei den Prüfungen stärker zwischen Industrie und Handwerk differenziert werden.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2012, Seite 23

 
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