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N-Ergie

Grüne Quellen angezapft

Die N-Ergie als führender Stromlieferant für den Raum Nürnberg schöpft zunehmend Strom aus grünen Quellen: In den letzten Jahren wurde vor allem in etwa 100 Photovoltaik-Anlagen investiert. Allein im Jahr 2011 wendete der Konzern 51,6 Mio. Euro für den Erwerb von zehn Solarkraftwerken mit einer Leistung von 24,8 Megawatt (MW) auf. Außerdem werde ein 9,7 Mio. Euro teurer Windpark in Hochstätten bei Bad Kreuznach mit sechs MW in Betrieb genommen.

Auch ein Kooperationsvertrag mit dem Genossenschaftsverband Bayern dient dem Ziel, die Energiewende voranzutreiben. Im Zuge dieser Zusammenarbeit sollen in Nordbayern regenerative Energieanlagen entstehen, deren Finanzierung vornehmlich über die Volks- und Raiffeisenbanken läuft und die die direkte Beteiligung von Bürgern und Unternehmen am Umbau der Energieversorgung ermöglichen. Das Anlagemodell „ÖkoSparen“ wiederum hat die N-Ergie zusammen mit der Sparkasse Nürnberg entwickelt, das Kapital daraus dient dem gleichen Zweck.

Die regenerative Energieerzeugung durch die N-Ergie wird ergänzt durch Biomasse: In Sandreuth wurde ein entsprechendes Heizkraftwerk direkt an der bestehenden GUD-Anlage (Gas- und Dampf-Kombikraftwerk) errichtet. Es versorgt mit sechs MW rund 10 000 Haushalte und steuert einen Anteil von sieben Prozent zur Fernwärme bei. In Gollhofen bei Uffenheim entstand zusammen mit der E.On Bayern eine Erdgasanlage mit einem Investitionsvolumen von 15 Mio. Euro. Dafür wurden Verträge mit über 100 Landwirten abgeschlossen, die 50 000 Tonnen Substrat aus Mais und Gras bzw. Silage zuliefern. Zum regenerativen Energie-Mix gehört bei der N-Energie auch die Wasserkraft, so wurde das historische Wasserkraftwerk Hammer aus dem Jahr 1894 mit rund 300 000 Euro saniert. Um die zunehmenden und schwankenden Strommengen aus regenerativen Erzeugungsanlagen aufnehmen zu können, investierte die N-Ergie im abgelaufenen Jahr rund 15 Mio. Euro in das Stromnetz. Der Netzausbau wird noch erhebliche Kosten verursachen, sagten die Vorstandsmitglieder voraus. Die N-Ergie rechnet bundesweit mit Kosten von 9,7 Mrd. Euro für 3 600 Kilometer Übertragungsnetze und 27 Mrd. Euro für 380 000 Kilometer Verteilnetze. Die N-Ergie selbst hat 2011 insgesamt 185,8 Mio. Euro investiert, das waren 45 Mio. Euro mehr als ein Jahr zuvor. Durch weiterhin hohe Investitionen will Vorstandsvorsitzender Josef Hasler die Herausforderungen der Energiewende „schneller als die Wettbewerber“ meistern, die Kundenbedürfnisse besser erkennen und darauf mit innovativen Angeboten reagieren.

Im Geschäftsjahr 2011 hat der Konzern den Umsatz um rund sechs Prozent auf 2,5 Mrd. Euro gesteigert, der leicht gestiegene Stromabsatz trug dazu rund drei Viertel bei. Konstant blieben die Wasserlieferungen, während beim Absatz von Fernwärme ein Minus von rund 14 Prozent registriert wurde. Unter dem Strich verblieb ein Jahresüberschuss von 24,2 Mio. Euro (plus 20 Prozent), womit sich der Vorstand „gut behauptet“ sieht. Eine Dividende von 52,7 Mio. Euro erhalten die Städtischen Werke Nürnberg, das waren 20 Mio. weniger als im Vorjahr. Hasler machte dafür im Wesentlichen steuerrechtliche Gründe verantwortlich. Für die N-Ergie sind 2 416 Mitarbeiter und 146 Auszubildende tätig.

Autor/in: 
ug.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2012, Seite 66

 
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