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"Allianz pro Fachkräfte"

Willkommen in der Metropolregion!

Mit offenen Armen sollen Fachkräfte aus dem In- und Ausland in der Region empfangen werden. In einem Pilotprojekt bieten die IHK und der Landkreis Roth besondere Services an, damit sich die neuen Mitbürger schneller eingewöhnen.

Qualifizierte Zuwanderung ist ein wichtiger Baustein für die Sicherung des Fachkräftebedarfs. Am 1. August trat die „Blaue Karte EU“ in Kraft, die die Zuwanderung hochqualifizierter Ausländer aus Nicht-EU-Staaten nach Deutschland regelt und die Hürden für die Zuwanderung deutlich herabsetzt. Zuwanderung brauche jedoch nicht nur passende Gesetze, sondern auch eine Willkommenskultur, die bereits vor der Einreise ansetzen und dann vor Ort weitergehen muss, so IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch.

Die „Allianz pro Fachkräfte“, in der neben der IHK Nürnberg für Mittelfranken zahlreiche weitere Partner engagiert sind, hat es sich zum Ziel gesetzt, eine Willkommenskultur in der Metropolregion Nürnberg zu schaffen. Vor Kurzem startete deshalb im Landkreis Roth das Pilotprojekt „Servicepaket – Willkommen in der Metropolregion Nürnberg!“. Es soll Fragen beantworten, die sich jedem Zuwanderungswilligen aus dem In- und Ausland stellen: Wie sind die rechtlichen Rahmenbedingungen? Wo gehen meine Kinder zur Schule? Wie ist das Wohnumfeld? Wo kann ich meine Religion ausüben und Kontakt zu neuen Freunden knüpfen?

Service-Paket

Für Orientierung soll das Service-Paket sorgen, das aus drei Bausteinen besteht:

  • allgemeine Image- und Servicebroschüre „Willkommen in der Metropolregion Nürnberg“
  • lokale Service-Broschüre „Willkommen im Landkreis Roth“ mit umfassenden praktischen Informationen
  • „Welcome-Service-Center“ des Landkreises Roth für zugezogene Fachkräfte aus dem In- und Ausland

Kooperationspartner bei diesem Projekt sind die IHK Nürnberg für Mittelfranken und die Unternehmerfabrik Roth, bei der der Willkommensservice des Landkreises angesiedelt ist. Christof Liebel von der Unternehmerfabrik erklärte, eine offene Willkommenskultur könne nicht per Knopfdruck verordnet werden, sondern müsse von allen in der Region gelebt werden. Der Landkreis Roth gehe gerne mit gutem Beispiel voran. Ein zentraler Ansprechpartner im „Welcome-Service-Center“ stehe nun u.a. für folgende Fragen zur Verfügung:

  • Unterstützung bei der Wohnungs- und Grundstückssuche
  • Kontaktvermittlung zu Schulen, Kitas und Kindergärten
  • Hilfe bei der Suche nach Arbeits-, Praktikums- und Ausbildungsplätzen
  • Hilfe bei der Erstellung von Bewerbungen, Training und Simulation von Bewerbungsgesprächen
  • Kontaktvermittlung zu wichtigen Ansprechpartnern in Kommunal- und Regionalverwaltungen sowie bei Institutionen, Vereinen und Verbänden
  • Existenzgründungsberatung, Informationen über (förderfähige) Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen sowie Sprach- und Integrationskurse

Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz, Chefvolkswirt des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg, sagte bei der Präsentation des Projekts bei der Carl Schlenk AG in Roth: „Es ist ein richtiges Signal und ist wichtig, dass es einen regionalen Service gibt – und vor allem, dass dies in Kooperation mit der Wirtschaft stattfindet.“ Die Initiatoren wollen nun auch andere Landkreise für diesen besonderen Willkommens-Service gewinnen, außerdem soll es die Informationen auch online und in fremdsprachigen Publikationen geben.

Allianz pro Fachkräfte

Die Allianz pro Fachkräfte will dem drohenden Fachkräftemangel aktiv entgegenwirken und die Metropolregion Nürnberg zur „Heimat für Kreative“ machen. Die „Allianz“ gründet auf einer Kooperationsvereinbarung zwischen der IHK Nürnberg für Mittelfranken und der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit.

Inzwischen beteiligt sich eine Vielzahl von Partnern an der Initiative, die im März 2012 von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen als innovatives Netzwerk zur Fachkräftesicherung ausgezeichnet wurde: Bayerisches Wirtschaftsministerium, Bayerisches Arbeitsministerium, Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Rat der Metropolregion Nürnberg, die sieben Fachforen der Metropolregion Nürnberg sowie die Geschäftsstelle und der Marketingverein der Europäischen Metropolregion Nürnberg.

Weitere Mitglieder sind die IHKs Bayreuth und Coburg, die Handwerkskammer für Mittelfranken und der Deutsch-Türkische Unternehmerverein TIAD e.V., das Medical Valley EMN e.V., der Polnische Unternehmer in Nürnberg e.V. und der Verein Das Demographienetzwerk.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2012, Seite 16

 
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