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"Nürnberger Dialog zur Berufsbildung"

Qualitätssicherung im Prüfungswesen

140 Bildungsexperten aus ganz Deutschland kamen zum „Nürnberger Dialog zur Berufsbildung“ in die IHK Akademie Mittelfranken, bei dem es in diesem Jahr um das Thema „Qualität und Qualitätssicherung in IHK-Prüfungen“ ging. Organisiert wird diese Veranstaltungsreihe von der Nürnberger Aufgabenstelle für kaufmännische Abschluss- und Zwischenprüfungen (AkA) und der IHK Nürnberg für Mittelfranken.

Der Bildungsforscher Prof. Dr. Ludger Wößmann vom Münchner ifo Institut machte sich für zentrale und einheitliche Schulabschlussprüfungen, besonders bei der Allgemeinen Hochschulreife, stark. Es sei empirisch nachweisbar, dass Länder mit einheitlichen Schulabschlussprüfungen bessere Schulleistungen, aber auch eine dynamischere gesamtwirtschaftliche Entwicklung aufwiesen. Ein weiteres Argument sei die bessere Vergleichbarkeit von Prüfungen und Abschlüssen. Deswegen sei es an der Zeit, auch im deutschen Schulwesen dem Beispiel der bundeseinheitlichen IHK-Abschlussprüfungen zu folgen. Die Nürnberger AkA, die bei der IHK Nürnberg für Mittelfranken angesiedelt ist, erstellt die kaufmännischen Prüfungen für fast alle deutschen IHKs. Wie AkA-Geschäftsführer Dr. Wolfgang Vogel erläuterte, durchlaufen die schriftlichen Prüfungsaufgaben zahlreichen Schritte für die Qualitätssicherung.

Der Dozent und Trainer Dr. Jürgen Badura skizzierte Qualitätsanforderungen für mündliche Prüfungen, bei denen es auf klare Fragestellungen und Arbeitsaufträge durch die Prüfer ankomme. Außerdem gab er Hinweise für eine möglichst objektive Beurteilung der Prüflingsleistungen. Die Moderatorin und Trainerin Cornelia Spachtholz sensibilisierte die Zuhörer für interkulturelle Aspekte in Prüfungssituationen, z.B. für unterschiedliche Ausprägungen von Mimik und Gestik in verschiedenen Kulturkreisen. Sandra Wagner, Leiterin Aus- und Weiterbildung bei der Saturn-Elektro-Handelsgesellschaft mbh, und Horst Murr, Studiendirektor an der Nürnberger Berufsschule 3, stellten den IHK-Prüfungen in ihren Praxisberichten ein gutes Zeugnis aus: Durch die deutschlandweit einheitlichen Prüfungen werde den Ausbildungsbetrieben die Vorbereitung auf die IHK-Prüfungen erleichtert, die zudem gut vergleichbar seien.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2012, Seite 34

 
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