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Rohstoffe

Deutschland auf "Schatzsuche"

Die Bundesregierung verstärkt die Kooperation mit rohstoffreichen Staaten wie der Mongolei. Ein wichtiger Aspekt der Initiative: Die Partnerländer sollen beim Aufbau eines nachhaltigen Wirtschaftssystems begleitet werden.

Nach Angaben der Deutschen Rohstoffagentur förderte Deutschland im Jahr 2010 Rohstoffe im Wert von rund 18 Mrd. Euro, dem standen jedoch Rohstoffimporte im Wert von 109 Mrd. Euro gegenüber.

Von diesem hohen Bedarf profitieren rohstoffreiche Länder wie beispielsweise die Mongolei. Für sie ist der Rohstoffexport eine wesentliche Einnahmequelle, der entscheidend zum hohen Wirtschaftswachstum beiträgt. Der Internationale Währungsfonds erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt der Mongolei im Jahre 2013 um 25 Prozent steigen wird. Für zahlreiche rohstoffreiche Länder hat sich der Ressourcen-Reichtum aber auch als Fluch erwiesen, da die hohen Einnahmen in zu hohem Maße konsumiert und zu wenig in zukunftsweisende Sektoren investiert wurden. Damit das zentralasiatische Land nicht in diese Falle tappt, haben Deutschland und die Mongolei im Jahr 2011 die „Integrierte Mineralische Rohstoffinitiative“ (IMRI) ins Leben gerufen. „Unser Ziel ist es, dass der Rohstoffreichtum in der Mongolei zu einem nachhaltigen, ausgeglichenen und breitenwirksamen Wirtschaftswachstum zum Nutzen aller Menschen führt“, erklärt Stefan Hanselmann, der die Initiative für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) im Auftrag der Bundesregierung leitet.

Im Zuge des IMRI wurde das „German Center of Excellence“ in der Hauptstadt Ulan Bator eingerichtet. Es ermöglicht deutschen Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen für den Bergbausektor auf dem mongolischen Markt zu präsentieren. In dem Zentrum können Unternehmen Ausstellungs- und Büroflächen mieten sowie Schulungsräume nutzen, sodass die Kosten beim Markteinstieg überschaubar bleiben. Außerdem unterstützt IMRI die Firmen dabei, Mitarbeiter zu rekrutieren und auszubilden. Gemeinsam mit dem Deutsch-Mongolischen Unternehmerverband berät das Zentrum über Marktzugang und Investitionsbedingungen. Geschäftsklima und Investitionsbedingungen in der Mongolei haben sich nach Einschätzung Hanselmanns in den vergangenen Jahren stetig verbessert, vor allem für die deutsche Zulieferindustrie und für den Technologietransfer böten sich sehr gute Möglichkeiten.

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit (EZ), wie sie beispielsweise durch IMRI repräsentiert wird, soll nun stärker mit den Außenhandelsaktivitäten der deutschen Wirtschaft verknüpft werden. Dieses Ziel verfolgt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit der Initiative „EZ-Scouts“: Diese Experten informieren über Projekte des Ministeriums sowie über den Marktzugang in Entwicklungs- und Schwellenländern, und sie begleiten die Betriebe bei Projekten der Entwicklungszusammenarbeit. Eng arbeitet das Ministerium dabei mit den Industrie- und Handelskammern sowie den Handwerkskammern zusammen.

Als EZ-Scout in Nordbayern ist Almuth Dörre aktiv, die beim Außenwirtschaftszentrum Bayern (AWZ) arbeitet – einer Institution der bayerischen IHKs mit Sitz in Nürnberg. Einer ihrer Schwerpunktthemen sind Rohstoffpartnerschaften mit aufstrebenden Entwicklungs- und Schwellenländern.

Externer Kontakt: AWZ Bayern, Tel. 0911 23886-46, almuth.doerre@awz-bayern.de, www.giz.de
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2012, Seite 18

 
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