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Westmittelfranken

Kompetenz in der Umwelttechnik

Die Region Gunzenhausen hat großes Potenzial in der Umwelttechnik und bei erneuerbaren Energien: Das war eine wichtige Botschaft beim „Seenland-Forum Umwelttechnik“ in Gunzenhausen, das gemeinsam von Stadt Gunzenhausen, IHK, Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen und dem Umweltcluster Bayern veranstaltet wurde.

Dies unterstrich auch Dr.-Ing. Robert Schmidt, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Innovation/Umwelt, in seinem Eingangsreferat. Unternehmen in Bereichen wie Abfallwirtschaft, Lärmminderung, Wasseraufbereitung, Umgang mit Gefahrgut, Naturschutz, Sicherheitstechnik, Umweltmanagement oder Klimaschutz hätten auch in Zukunft gute Chancen. Die IHK gehe bis 2015 von einem teilweise zweistelligen Umsatzplus aus, besonders energieeffiziente Technologien seien stark gefragt. Um das Marktpotenzial auszunutzen, sei eine enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft nötig.

Das unterstrich auch Prof. Dr. Oliver Christ von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (Fakultät Umweltingenieurwesen), der die Hochschule als Dienstleister für die Region vorstellte. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen biete sich die Hochschule als Partner für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben an. Christs Spezialgebiet ist die Wassertechnologie, aktuell beschäftigt sich der Professor mit der Energieeffizienz von Kläranlagen, auf die derzeit 50 bis 60 Prozent des kommunalen Stromverbrauchs entfallen. Ein weiteres Forschungsfeld ist die Nutzung der Abwasserwärme: Das Wasser, das aus der Dusche kommt, sei warm und es fließe auch warm in die Kanalisation. Diese Wärmeenergie könnte durchaus genutzt werden, es gebe bereits Anlagen, die einwandfrei funktionieren.

Bei dem Forum demonstrierten acht Unternehmen aus Gunzenhausen die Leistungsfähigkeit der regionalen Wirtschaft bei Umweltschutz und Energietechnologien: Der Kunststoffspezialist RF Plast GmbH liefert Kunststoffkomponenten an Unternehmen der Umwelttechnik. Die SAR Elektronic GmbH ist beispielsweise auf den Feldern Prozessautomatisierung, Elektro- und Leittechnik sowie Instrumentierungs- und Regelungstechnik aktiv und sorgt durch ihr Know-how für Energieeffizienz in der Verfahrenstechnik.

Die Hering AG ist mit 80 Mitarbeitern eigenen Angaben zufolge einer der führenden Anbieter bei der Entwicklung und Fertigung von Wärmetauschern. Das im Jahr 1884 in Nürnberg gegründete Unternehmen steigert durch seine Lösungen u.a. die Effizienz von Energieanlagen. Die Bosch Industriekessel GmbH, die aus der Übernahme der Firma Loos durch den Bosch-Konzern entstand, ist spezialisiert auf Kesselsysteme, die dank intelligenter Steuerungssysteme, moderner Brennertechnik und effizienter Wärmerückgewinnungseinrichtungen einen umweltfreundlichen Kesselbetrieb garantieren. Die Heizomat Gerätebau + Energiesysteme GmbH hat sich in den vergangenen 30 Jahren einen Namen als Hersteller von Hackschnitzel- und Biomassekesseln sowie von Holzhackmaschinen gemacht, weltweit ist das Unternehmen inzwischen in 26 Ländern vertreten. Als Spezialist der Abfallwirtschaft präsentierte sich die 1932 gegründete Rudolf Ernst GmbH & Co. KG, ein Familienunternehmen in der dritten Generation: Die Firma kann nicht nur Abfälle aller Art umweltgerecht entsorgen, sondern ganze Industrieanlagen und -maschinen demontieren und verwerten. Als beratende Planungsdienstleister stellten sich zudem die Baader Konzept GmbH und die KP Ingenieurgesellschaft für Wasser und Boden mbH vor.

Autor/in: 
hpw.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2012, Seite 61

 
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