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Vedes

Gutes Ergebnis trotz Online-Konkurrenz

Rund 1 150 Fachgeschäfte gehören europaweit zur Nürnberger Vedes-Gruppe bzw. zum Spielzeug-Ring. Ihr Umsatz sank im Geschäftsjahr 2012 leicht um 1,5 Prozent auf 562 Mio. Euro. In Deutschland ging der Umsatz der Vedes-Händler um ein Prozent auf 477 Mio. zurück. Dennoch zeigten sich die Vorstände der Nürnberger Vedes AG bei der Pressekonferenz auf der Nürnberger Spielwarenmesse zufrieden, angesichts der allgemeinen Entwicklung des europäischen Spielwarenmarktes und des schwierigen Marktumfeldes sei dies ein gutes Ergebnis. „Die Marke Vedes bleibt Europas führende Verbundgruppe für Spielwaren, Freizeit und Familie und die Nummer Eins im europäischen Spielwaren-Fachhandel“, erklärte Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Märtz, der das Unternehmen gemeinsam mit Achim Weniger und Wolfgang Groß führt.

Der Zentralregulierungsumsatz (also der Umsatz, den die Vedes-Gruppe beispielsweise beim Ankauf von Waren für die Mitglieder erbringt) sank um 5,2 Prozent auf rund 262 Mio. Euro, was vom Vorstand als Zeichen dafür gewertet wurde, dass die Fachhändler Bestände abgebaut haben. Stärker als der Umsatz sank das Ergebnis vor Steuern und Ausschüttungen an die Mitglieder: Nachdem 2011 noch 5,5 Mio. Euro erwirtschaftet wurden, waren es im Jahr 2012 nach vorläufigen Ergebnissen nur 4,3 Mio.

Nach der Bonusvergütung an die Mitglieder, die wie im vergangenen Jahr 3,4 Mio. Euro betragen soll, bleibt unter dem Strich ein Ergebnis von 0,9 Mio. Euro. „Dieser Ergebnisrückgang war bereits kalkuliert, weil wir stark in unser Marketing investiert haben“, so Groß. Anfang 2012 hatte Vedes seinen Markenauftritt modernisiert und eine Markenkampagne gestartet, um die angeschlossenen Fachhändler im Wettbewerb zu stärken. Der Erfolg der neuen Image-Kampagne zeigte sich im November 2012, als Vedes offiziell mit dem „Markenpreis der Deutschen Standards“ ausgezeichnet und in das Kompendium „Marken des Jahrhunderts“ des Verlages Deutsche Standards Editionen GmbH aufgenommen wurde. Das Kompendium vereint nach Angaben der Herausgeber rund 250 deutsche Marken mit langer Tradition und herausragender Bedeutung.

Kritisch sehen die Vedes-Vorstände den steigenden Druck, den der Online-Handel auf die Vedes-Mitglieder ausübt. „Der stationäre Einzelhandel hat es aufgrund der Umsatzverlagerung in Richtung Internet immer schwerer“, sagte Märtz. Der Anteil der online gekauften Spielwaren habe sich in den vergangenen vier Jahren mehr als verdoppelt und nehme weiter zu. Scharfe Kritik äußerte er vor allem an der Preisgestaltung mancher Online-Händler, die mit ihren Angeboten lediglich Marktanteile sichern wollten und damit keinen Gewinn erzielen: „Wir würden uns über klare Ansagen der Spielwarenhersteller freuen, um solche Anbieter zu bremsen.“ Märtz appellierte aber auch an die eigenen Mitglieder, neue Vertriebskanäle zu erschließen und sich den geänderten Marktbedingungen anzupassen.

Autor/in: 
jm.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2013, Seite 75

 
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