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Gärten und Parks

Grüne Paradiese

Die Schönheit und Vielfalt kunstvoll angelegter Gärten will das Bayerische Gartennetzwerk ins Bewusstsein rücken. Ein weiteres Ziel der Initiative ist es, Touristen und Ausflügler für die Gartenkunst zu interessieren.

Der barocke Erlanger Schlossgarten, der Schlosspark Schwanberg aus dem 20. Jahrhundert oder private Schau- und Lehrgärten: Eine große Bandbreite von Gärten lädt in Franken zum Verweilen ein. Sie sollten aus ihrer touristischen Nische geholt werden, findet Sabine Freifrau von Süßkind. Deshalb hat sie den Garten ihres Schlosses Dennenlohe im mittelfränkischen Unterschwaningen für Besucher geöffnet, der nach ihren Worten der größte private Garten in Bayern ist.

Der Reiz der Anlage, die dem Vorbild der englischen Landschaftsgärten und nicht den streng geometrischen französischen Barockparks folgt, lasse sich auch im kargen Winter mit einem geübten Auge erschließen. Allerdings: „Der Landschaftsgarten braucht Erklärung und Führungen.“ Der Dennenloher Schlossgarten ist dreigeteilt in einen Rhododendronpark mit Inseln, Brücken und Bachläufen, der als Botanischer Garten anerkannt ist, einen neu entstehenden Landschaftspark und das Arboretum, eine botanische Freiluftsammlung von über 100 verschiedenen Eichenbaumarten aus Europa.

Gartenkarte Bayern

Aus der Begeisterung der Freifrau für die englischen Vorbilder entstand im Jahr 2008 mit Unterstützung der Bayern Tourismus Marketing GmbH die erste bayerische Gartenkarte für den Freistaat. Der Erfolg der Karte habe alle überrascht, seitdem werden die Angaben über die auf ganz Bayern verteilten Gärten kontinuierlich aktualisiert. Um mehr Informationen über die eingezeichneten Gärten vermitteln zu können, erscheint die Karte inzwischen in Form einer vierzehnseitigen Broschüre. Sie führt in Mittelfranken beispielsweise zum Schloss Dennenlohe, in Bärbels Botanischen Privatgarten in Thalmässing, in die Rosengärtnerei Kalbus in Altdorf, die einen halben Hektar großen Schaugarten vorzuweisen hat, und in Leyk’s Lotos-Garten, einen nach asiatischem Vorbild gestalteten Landschaftsgarten in Rothenburg o.d.T.

Die Idee, Gärten und Parks als Oasen der Ruhe und als touristische Attraktion zu vermarkten, geht bis in das 18. Jahrhundert zurück. An diese Tradition knüpft die Freifrau an und gründete vor zwei Jahren den Verband Bayerischer Parks und Gärten, der gerade eine Kooperation mit den gleichgesinnten Vereinen „Münsterland“ und „Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt“ zur Förderung der deutschen Gartenkultur unterzeichnet hat. Ziel der Garteninitiativen ist es, die Gärten der jeweiligen Regionen zu fördern und sich effektiver auszutauschen.

Das weite Feld des Garten- und Parktourismus hat laut Freifrau von Süßkind auch eine große wirtschaftliche Bedeutung. Sie geht davon aus, dass die aktuell jährlich rund 30 000 bis 40 000 Besucher des Dennerloher Schlossgartens in den nächsten zehn Jahren auf jährlich 100 000 Gäste steigen werden. Als Indiz für das zunehmende Interesse an Gärten gelten auch die vielfältigen Initiativen des „Urban Gardening“ in den Städten, bei denen Hinterhöfe, Grünstreifen zwischen den Straßen und andere ungenutzte Flächen, wie beispielsweise auch ein Teil des brachliegenden Nürnberger Quelle-Areals, für Blumen oder Gemüseanbau aktiviert werden. „Wenn jemand vom Thema Garten gepackt wird, lässt es einen nicht mehr los“, so Sabine Freifrau von Süßkind.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2013, Seite 36

 
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