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Michael-Müller-Verlag

Die Nr. 2 in der Branche

„Wir arbeiten nur mit Autoren zusammen, die über Dinge schreiben, die sie auch selbst erlebt haben. Wir wollen Reiseführer von Reisenden für Reisende herausbringen“, erklärt Michael Müller, Gründer und Geschäftsführer des gleichnamigen Erlanger Verlages. Der Erfolg gibt ihm Recht, denn 33 Jahre nach der Gründung gibt der Verlag die nach eigenen Angaben zweitwichtigste Reiseführer-Reihe in Deutschland heraus – nach dem Marktführer Marco Polo, aber vor bekannten Marken wie Dumont, Baedeker, ADAC und Merian.

Seinen Marktanteil gibt Müller mit knapp acht Prozent an. Bislang sind über eine halbe Mio. Exemplare der rund 200 verschiedenen Reiseführer über die Ladentische gegangen. Dazu zählen nicht nur Bücher, die weiter entfernte Ziele beschreiben, sondern auch Projekte wie der fränkische „GscheitGut“-Gastronomieführer, der mit Kochrezepten und Restaurantbeschreibungen bereits die dritte Auflage erreicht hat.

In jungen Jahren recherchierte Michael Müller selbst akribisch vor Ort, um möglichst viele Tipps zu Hotels und Restaurants zu sammeln, aber auch um über schlechte Erfahrungen berichten zu können. Diese Genauigkeit und Kompetenz fordert Müller heute auch von seinen rund 60 Honorar-Autoren: „Natürlich kann man nicht in jedem Hotel übernachten. Doch man muss zumindest einen Blick auf die Zimmer und das sonstige Interieur werfen – am besten, ohne sich als Autor erkennen zu geben.“ Man wolle sich durch vielfältige Details und durch ein Mehr an Hinweisen von der Konkurrenz abheben. Müller erzählt, dass dies auch von der Konkurrenz anerkannt werde, denn die Redakteure anderer Verlage seien bei ihren Recherchen bisweilen mit den 200- bis 1 000-seitigen Reiseführern aus Erlangen unterwegs.

Zum Verlagsprogramm gehören neben den Regional-, Länder- und Städtetiteln auch die Wanderführer, die seit 2001 allesamt GPS-kartiert sind. Seit 2006 gibt es die Führer auch als E-Books und ganz aktuell auch als Apps für iPhone, Windows Phone und Android. Die neuen Versionen sind so programmiert, dass sie nach Wunsch und ganz automatisch Routen gemäß den Reisevorlieben ihrer Benutzer zusammenstellen. Auf das elektronische Zeitalter, in dem das gedruckte Buch möglicherweise von Tablet-PC und E-Book-Reader verdrängt wird, stellt sich Müller auch personell und räumlich ein: Zu den fünf festen und 20 freien Mitarbeitern sollen fünf Informatiker hinzukommen, für 2014 ist eine Erweiterung der Räumlichkeiten an der Gerberei in Erlangen geplant. Müller peilt auch eine Steigerung des Umsatzes an, der sich derzeit auf etwa sechs Mio. Euro beläuft.

Autor/in: 
ug.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2013, Seite 90

 
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