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Altenpflege-Messe

Werbung um Fachkräfte

Rund 31 000 Fachbesucher kamen zur dreitägigen Altenpflege 2013, der Leitmesse der Pflegewirtschaft, nach Nürnberg. Im Messezentrum informierten sich Heimleiter, Pflegefachkräfte und Pflegeschüler an den Ständen der über 630 Aussteller über neue Produkte und Services für die ambulante und stationäre Altenhilfe.

Bei der Eröffnung unterstrich Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr die Bedeutung der Pflegewirtschaft: „Mit einer Mio. Beschäftigten ist der größte Arbeitgeber in Deutschland das Pflege- und Gesundheitswesen, nicht die Automobilindustrie.“

Ende 2011 waren 952 000 Menschen in der Altenhilfe (2009: 890 000) beschäftigt, davon rund zwei Drittel in stationären Einrichtungen und ein Drittel in ambulanten Pflegediensten. Sie pflegen und betreuen etwas mehr als die Hälfte der mittlerweile 2,5 Mio. versorgungsbedürftigen Menschen, die überwiegend zu Hause leben. Die anderen Senioren werden von ihren Angehörigen versorgt.

Obwohl die Altenhilfe sich in den letzten Jahren als Jobmotor entpuppt hat, herrscht gleichzeitig ein dramatischer Fachkräftemangel. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) schätzt den aktuellen Bedarf an zusätzlichen Fachkräften auf
50 000, bis zum Jahr 2020 würden sogar 220 000 Fachkräfte fehlen. Auf dem Karriere-Center der Altenpflege-Messe tauschten sich Personalchefs darüber aus, wie man am besten Pflegende gewinnen, fördern und leistungsfähig halten kann.

Als Publikumsmagnet entpuppte sich die Sonderschau „Aveneo – Raum für Innovation“. Thomas Bade, dem Organisator der Sonderschau, ging es weniger um grundlegende technische Innovationen, sondern darum, vorhandene Technologien in intelligenter Weise an die Bedürfnisse der Pflegekräfte und der pflegebedürftigen Menschen anzupassen. Das kann beispielsweise ein elektronischer Türöffner per Smartphone-App sein, der den riesigen Schlüsselbund der Pflegedienste ersetzen kann. So können Schlüssel nicht mehr verloren gehen, der Handlingsaufwand entfällt und zudem kann die App so eingerichtet werden, dass der Zutritt nur in einem bestimmten Zeitfenster möglich ist.

Der diesjährige Innovationspreis der Fachmesse ging an den mobilen Dental Hygiene-Service aus Bremen: Der Reinigungsservice für Gebisse kommt mit einem umgebauten Kleinbus zu den Senioren. So schließt der bundesweit erste und einzige Anbieter dieser Art beispielsweise Versorgungslücken auf dem Lande.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2013, Seite 73

 
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