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EU-Projekt

Wasserverbrauch besser managen

Wie kann man mit Wasser nachhaltiger umgehen und Wasser durch effektives Management einsparen? Welche innovativen Technologien können dabei helfen? Das sind wesentliche Fragen, die das EU-Projekt „Urban Water Footprint („Urban WFTP“) beantworten soll.

Ein weiteres Ziel dieser Initiative, an der sich die IHK Nürnberg für Mittelfranken beteiligt, ist die Vernetzung von Technologieanbietern und Anwendern. Zusammen mit acht weiteren Partnern aus Mitteleuropa wird die Datengrundlage für die Entwicklung eines sogenannten Wasserfußabdrucks („Water Footprint“) in den drei Regionen Innsbruck (Österreich), Vicenza (Italien) und Wroclaw (Polen) gelegt (WiM berichtete).

Klare Daten erheben

Beim zweiten Treffen des Projektkonsortiums, das vor Kurzem in der IHK stattfand, ging es um das System der Datenerhebung, das in der ersten Projektphase erarbeitet und abgestimmt wird. Erfasst werden detaillierte Daten von der Wassergewinnung über die Aufbereitung und Verteilung bis zur Abwasserreinigung.

Diese Daten fließen in das Konzept des „virtuellen Wassers“ mit den drei Komponenten grünes, blaues und graues Wasser ein: „Grünes“ Wasser umfasst das im Boden gespeicherte Regenwasser, das von Pflanzen aufgenommen wird. Die „blaue“ Komponente bezieht sich auf das Wasser, das in der industriellen Produktion und in Haushalten verbraucht wird. Ein weiterer wesentlicher Anteil des blauen Wassers verdunstet. Zur dritten Komponente, dem „grauen“ Wasser, wird im Allgemeinen das Schmutzwasser gezählt, das bei Produktionsprozessen anfällt und gereinigt werden muss.

Diese drei Wasserkomponenten werden in jeweils drei Modelle mit zunehmendem Detaillierungsgrad integriert: Im gröbsten, dem globalen Modell (Model A) werden die Entnahme von Grund- und Oberflächenwasser sowie das Regenwasser und deren Aufbereitung erfasst. Im Modell B (Gebietsmodell) fließen zudem die Flächennutzung ein. Das dritte und detaillierteste Modell C (lokales Modell) bezieht sich auf kleine Betrachtungsräume (z.B. einzelne Gebäude), wobei Faktoren wie Gebäudetyp und individueller Wasserverbrauch berücksichtigt werden.

Die IHK hat bei diesem Projekt die Aufgabe übernommen, eine internationale Datenbank aufzubauen, um die Wasserwirtschaft transparenter zu machen. Dort werden Technologieanbieter und Anwender aus der Wasserwirtschaft sowie Industriebetriebe, Hochschulen und Kommunen aufgenommen. Die IHK kann dabei auf ihre Erfahrungen beim Aufbau des Datenbanksystems „Umfis“ zurückgreifen, dem Umweltfirmen-Informationssystem der deutschen IHKs (www.umfis.de).

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2013, Seite 47

 
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