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LPKF Laser & Electronics

Technologieführer zieht nach Fürth

Die LPKF Laser & Electronics AG hat ihren Bereich „Laser Welding“ (Laserschweißen) von Erlangen nach Fürth-Stadeln in das Gebäude der früheren Spiegelfabrik Hans Lang verlagert. Dort hatten rund 130 Mitarbeiter Spiegelgläser für Autos bearbeitet, bis die Geschäftsleitung im letzten Jahr die Schließung des Werks verkündete. Nun ziehen dort rund 150 Mitarbeiter des LPKF-Konzerns ein, der seinen Stammsitz in Garbsen bei Hannover hat.

In den nächsten Jahren soll die Belegschaft des Fürther LPKF-Bereichs auf 200 Mitarbeiter anwachsen, wie dessen Leiter Frank Brunnecker mitteilte. Platz bietet der neue Standort dafür genug, denn mit dem Umzug nach Fürth verdoppelt der Bereich „Laserschweißen“ seine Produktionsfläche. In Fürth werden rund 14 Mio. Euro in Kauf und Anpassung der Gebäude sowie in einen Büroneubau investiert. Entstanden war der heutige LPKF-Bereich als Ausgründung des Laserzentrums der Universität Erlangen-Nürnberg, vor über zehn Jahren wurde er schließlich von LPKF übernommen.

Am Beispiel eines Leuchtengehäuses für einen Hyundai der Oberklasse, das mit Hilfe einer Laserschweißmaschine von LPKF gefertigt worden ist, erläuterte Frank Brunnecker das Know-how des Fürther Konzernbereichs. „Der Kunststoff wird auf 140 bis 160 Grad erhitzt. Der Vorteil des Lasers: Nur wohin er fokussiert, wird es heiß.“ So werde die Schweißnaht in beiden Bauteilen mit geringem Anpressdruck „plastifiziert“ und damit wasserdicht. Die Maschinen aus Fürth kosten zwischen 80 000 und rund 750 000 Euro. Im vergangenen Jahr wurden über 60 der Anlagen am bisherigen Standort Erlangen produziert. „Mit dieser Technologie sind wir in Europa Nr. 1, weltweit schätze ich Nr. 1 oder 2“, erklärte Bretthauer. Der Laser sei in bestimmten Anwendungsgebieten nicht nur schneller, sondern mittlerweile auch wirtschaftlicher als andere Verfahren und ersetze diese zunehmend.

LPKF entwickelt und produziert seit 1976 Maschinen zur Materialbearbeitung, ging 1998 als Aktiengesellschaft an die Börse und ist heute im Tec-Dax gelistet. Fertigungsstandorte gibt es außer in Fürth noch in Suhl und im slowenischen Naklo. Dazu kommen zahlreiche Vertriebs- und Servicegesellschaften, beispielsweise in China, Japan und in den USA. Die meisten LPKF-Mitarbeiter sind an den deutschen Standorten tätig, zwei Drittel des Umsatzes entfallen jedoch auf Asien, erklärte LPKF-Vorstandsvorsitzender Dr. Ingo Bretthauer in Fürth.

In den letzten Jahren wuchs LPKF jeweils mit zweistelligen Raten, im Geschäftsjahr 2012 belief sich der Umsatz auf 115 Mio. Euro. Deshalb bezeichnete Fürths Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung das Technologieunternehmen als „perfekten Nachnutzer“ des ehemaligen Lang-Areals.

Autor/in: 
wra.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2013, Seite 113

 
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