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Quelle-Areal

Übernimmt Sonae Sierra?

Das einstige Nürnberger Quelle-Einkaufszentrum in der Fürther Straße ist verkauft. Käufer ist der portugiesische Immobilienentwickler Sonae Sierra, der Einkaufszentren auf der ganzen Welt betreibt.

Die Gruppe bestätigte, dass sie „einen Kaufvertrag mit aufschiebenden Bedingungen“ für den Erwerb des 265 000 Quadratmeter großen Gebäudekomplexes unterschrieben habe. Dies sei in dieser sehr frühen Planungsphase üblich. Demnach werde der Kaufvertrag dann realisiert, wenn die aufschiebenden Bedingungen erfüllt seien. Um welche definierten Bedingungen es geht, will der Käufer nicht mitteilen. Es werde aber daran gearbeitet, ein Immobilienkonzept mit gemischter Nutzung zu entwickeln, das auch ein Shopping-Center umfasst.

Ein erstes Gespräch mit Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas hat stattgefunden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, die Umbaukosten könnten sich früheren Schätzungen zufolge auf bis zu 750 Mio. Euro belaufen. Derweil führt der Zwangsverwalter die Verwaltung und Vermarktung der Flächen fort, aktuell sind rund 30 000 Quadratmeter von 186 Mietern belegt, deren Verträge teils bis 2017 laufen.

Im Vorfeld des Verkaufs tauchte unter den potenziellen Interessenten immer wieder auch die Hamburger ECE-Gruppe der Hamburger Versandhändler-Dynastie Otto auf, die in Nürnberg auch das Franken-Center und den City Point betreibt. Das Quelle-Areal, nach dem Flughafen Berlin-Tempelhof immerhin die größte leerstehende Immobilie in Deutschland, gilt allerdings aufgrund des Denkmalschutzes als schwer vermarktbar. Zumal die eigentliche Verkaufsfläche für ein künftiges Einkaufszentrum auf die bisher genehmigte Größe von unter 20 000 Quadratmetern begrenzt bleibt.

Deshalb ist im Gespräch, die Großimmobilie auch als Hochschulstandort zu nutzen. Eine solche „Hochschulmeile“ würde sich anbieten, da gleich gegenüber „Auf AEG“ zahlreiche wissenschaftliche Einrichtungen angesiedelt sind. Seinen Sitz hat dort der Energie Campus Nürnberg, an dem die Universität Erlangen-Nürnberg, die Technische Hochschule Nürnberg und die Fraunhofer-Gesellschaft beteiligt sind. Außerdem soll dort ein Lehrstuhl des neuen Helmholtz-Instituts „Auf AEG“ angesiedelt werden. Das Quelle-Areal könnte den technischen Fachbereichen der Universität einen Ausweg aus ihren Platzproblemen bieten.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2013, Seite 117

 
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