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Afrika

Boom-Region der Zukunft?

Das Interesse der mittelfränkischen Wirtschaft an Geschäften mit afrikanischen Ländern ist so groß wie nie zuvor.

Die Wirtschaft in vielen afrikanischen Ländern boomt: Sie verzeichnen hohes Wachstums und einen starken Zufluss von Investitionen. Vielfach wird der Kontinent als Region der Chancen bezeichnet. Laut einer Statistik des Internationalen Währungsfonds liegen dort sieben der zehn Länder mit dem höchsten Wachstum weltweit. Die Zeiten scheinen vorbei zu sein, als Afrika als „hoffnungsloser Kontinent“ bezeichnet wurde – so eine Schlagzeile vor zehn Jahren im britischen „Economist“.

Diesen Trend bestätigt auch Christian Hartmann, der beim IHK-Geschäftsbereich International für Afrika zuständig ist: „Noch nie war das Interesse von Unternehmern und Investoren an Afrika so groß wie derzeit.“ Dies wurde auch bei der IHK-Veranstaltung „Unternehmerforum International – Afrika (neu) entdecken“ deutlich, an der über 60 Unternehmensvertreter teilnahmen. Dabei wurde auch auf die aktuelle Studie „Going International 2013“ hingewiesen, die der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) publiziert hatte. Demnach gibt erstmals mehr als ein Fünftel der außenwirtschaftlich engagierten deutschen Unternehmen an, dass sie Geschäftskontakte nach Afrika unterhalten. Die Zuwachsraten im deutsch-afrikanischen Wirtschaftsaustausch sind so hoch wie selten zuvor. Das wachsende Interesse der deutschen Wirtschaft am afrikanischen Kontinent bestätigten beim Unternehmerforum auch die Experten Dr. Bernd Rödl (Rödl & Partner, Nürnberg), Helmut P. Gauff (Gründer des auch in Afrika tätigen Nürnberger Ingenieurdienstleisters Gauff-Gruppe), Leonhard Guntz (Außenwirtschaftsexperte der HypoVereinsbank) sowie Ingo von Ramdohr (Rehau AG). Sie berichteten über ihre Erfahrungen beim Markteinstieg sowie über Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung, um in Afrika trotz der vielen weiter bestehenden Hürden (z.B. Korruption, mangelhafte Infrastruktur) erfolgreich zu sein.

Einstimmig erklärten die Außenhandels-Fachleute, dass deutsches Know-how in Afrika überaus gefragt und sehr geschätzt ist. Das gilt u.a. für Felder wie Energieversorgung, Wasserwirtschaft, Industrialisierung, Gesundheitswesen und Verkehrsinfrastruktur. Ein schnelles Geschäft ist in Afrika jedoch nicht zu machen. Wer den Schritt in die schwierigen Märkte wagt, benötigt vor allem ein funktionierendes Netzwerk, langen Atem sowie gute Informationen. Nachholbedarf hat die deutsche Wirtschaft aus Sicht der Referenten beim sogenannten „After-Sales-Service“, also bei „flankierenden“ Dienstleistungen wie z.B. Wartung und Kundendienst. Auch aus diesem Grund sei für erfolgreiche Geschäfte mittel- bis langfristig eine Präsenz vor Ort erforderlich. Das würde auch die vielfach in Afrika bekannten deutschen Marken stärken. Deutsche Waren und Dienstleistungen gelten als nicht billig, dafür werden sie aber als qualitativ hochwertig eingeschätzt. Beim Unternehmerforum wurde auch die deutsche Aus- und Weiterbildung als anerkanntes „Markenprodukt“ genannt, auf das sich z.B. auch Projekte der Entwicklungszusammenarbeit stärker konzentrieren sollten. Dadurch würde zudem eine gute Basis für das Engagement der deutschen Wirtschaft in Afrika gelegt.

IHK-Beratungstag Afrika

Die Länder Angola, Ghana, Kenia und Nigeria stehen im Mittelpunkt des „Beratungstages Afrika“, den die IHK am Freitag, 22. November 2013 anbietet. Interessierte Unternehmen können Termine für Einzelgespräche mit Vertretern der Auslandshandelskammern (AHK) in diesen Ländern vereinbaren.

Dabei haben sie die Möglichkeit, sich aus erster Hand über Marktchancen und Marktzugang zu informieren sowie konkrete Geschäftsideen und Projekte zu erörtern. Außerdem steht Almuth Dörre, Verbindungsreferentin Entwicklungszusammenarbeit (EZ) der bayerischen IHKs, für Gespräche zur Verfügung. Sie informiert über entwicklungspolitische Projekte und über staatliche Finanzierungsprogramme.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2013, Seite 18

 
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