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it-sa: Fachmesse für IT-Sicherheit

Cyber-Kriminalität abwehren

Die Abhörskandale Prism und Tempora haben das Interesse an der it-sa, der Nürnberger Fachmesse mit Kongress für IT-Sicherheit, noch gesteigert. Nach Angaben von Claus Rättich, Mitglied der Geschäftsleitung der veranstaltenden NürnbergMesse GmbH, waren 360 Aussteller in Nürnberg vertreten. An den drei Messetagen wurden fast 7 000 Besucher registriert.

Allein auf die Informationstechnik der Bundesbehörden werden täglich drei bis fünf Angriffe registriert, berichtete Andreas Könen, Vize-Chef des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Aber praktisch alle würden abgewehrt. Gleichwohl kapern Cyberkriminelle nach wie vor Server von Privatleuten und kleinen Firmen, um sie zu einem sogenannten Bot-Netz zusammenzuschalten und damit große Rechenzentren anzugreifen. Das BSI ging bislang von 500 bis 1 000 Rechnern aus, laut Könen werden heute aber bereits bis zu 10 000 Server mit einer Leistung von 10 000 Gigabyte und mehr fremdgesteuert, ohne dass es die Besitzer bemerken.

Die Leiterin des Münchner Fraunhofer-Instituts für angewandte und integrierte Sicherheit (AISEC), Prof. Dr. Claudia Eckert, machte auf ein weiteres Problemfeld aufmerksam. Die „Absicherung der Industrie 4.0“, bei der Kraftwerke, Produktionsstraßen und andere Industrieanlagen via Internet gewartet und kontrolliert werden, stehe erst am Anfang. Vor dem Durchmarsch des Internets waren die Maschinenparks völlig abgeschottet, heute werden von außen Updates eingespielt oder Auswertungen von den Maschinen abgefragt. Deshalb stellt sich für Eckert die Frage: „Wie bekommt man in den Griff, wer wann, warum und mit welcher Berechtigung auf industrielle Steuerungsanlagen zugreift?“ Dem Standort Deutschland attestiert sie jedoch eine hohe Kompetenz bei Technologien, um Industrieanlagen abzuschirmen.

Die Telekom stellte auf der Messe den Prototypen „SiMKo-3-Tablet“ für hochsichere mobile Kommunikation vor – ein Sicherheitstablet auf Basis eines Samsung Galaxy Note, das noch in diesem Jahr in Serie gehen soll. Laut Telekom werden bei der Produktreihe SiMKo 3 ausschließlich deutsche Produkte eingesetzt. So soll die Kryptokarte für das „Merkelphone“ von der Nürnberger Certgate kommen, die Verbindungsverschlüsselung steuert die Nürnberger NCP Engineering bei, damit etwa Bundesminister und Geheimdienstler mit nicht manipulierbaren Tablets arbeiten können. Das Smartphone SiMKo 3 ist bereits offiziell für die Geheimhaltungsstufe VS-NfD (Verschlusssache – Nur für den Dienstgebrauch) zugelassen.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2013, Seite 47

 
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