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Herpa Miniaturmodelle

Neustart gelungen

Das runderneuerte Miniaturenmuseum am Firmensitz der Herpa Miniaturmodelle GmbH in Dietenhofen könnte auch als Zeichen dafür stehen: Herpa geht es wieder gut. Nach dem Bekenntnis der Geschäftsführung im Jahr 2008, in Schwierigkeiten zu stecken, übernahm im darauffolgenden Jahr der zuvor stille Teilhaber Andreas Fürst zu Leiningen aus Amorbach mit seiner Verwaltungsgesellschaft das Unternehmen. Die drohende Insolvenz war damit abgewendet.

Fünf Jahre später ist Herpa wieder im Aufwind. Beliefert werden rund 1 000 Fachhändler, auf die etwa 60 Prozent des Umsatzes entfallen. Die restlichen 40 Prozent macht das Geschäft mit Kunden aus der Industrie aus, wie Marketing-Leiter und Unternehmenssprecher Daniel Stiegler erklärt. Vor allem für die etwa 1 000 Fachhändler werden jeden Monat 30 Modellneuheiten produziert. „Da brauchen wir einen guten Draht zu Sammlern, die immer wieder etwas Neues wollen, und zu den Fachhändlern“, so Stiegler. Beim Zubehör für Modellbahnen sei die Marktlage dagegen zunehmend schwierig.

Die Industriekunden setzen die Modellfahrzeuge gerne für Werbezwecke ein. Für sie gibt es beispielsweise einen Express-Werbeservice, um Truckmodelle schnell und individuell zu bedrucken. Zu den Kunden gehören u.a. Automobilunternehmen, Automobilzulieferer sowie Spediteure, die Lkw-Modelle im firmeneigenen Design haben wollen. Einige Kunden lassen sogar Einzelstücke aus Stahl fräsen.

Die Lkw- und Pkw-Modelle stellt Herpa zum größten Teil in Dietenhofen her, wo 217 Mitarbeiter beschäftigt sind. Ein wichtiger Grund für die Inlandsfertigung ist der Datenschutz. „Das ist ein großes Thema, gerade wenn man mit Autoherstellern kooperiert“, erläutert Stiegler. Ein Beispiel dafür, dass Herpa immer nah an den großen Fahrzeugen dran ist: Kürzlich wurde parallel zur Originalfertigung das neue Audi A3 Coupé als Modell produziert und auf der Autoausstellung IAA präsentiert.

Im Museum und im angeschlossenen Shop sind neben den Fahrzeugen auch Modelle von Flugzeugen und Flughäfen zu sehen. Die Modellflieger aus Zinkdruckguss fertigt ein Partner in Fernost. Während sich die Erwachsenen nach möglichen Firmen-Präsenten umschauen, können die Kinder die ständig wechselnden Dioramen betrachten, Knöpfe drücken oder Videos schauen. Dabei wird z.B. demonstriert, wie ein Automodell entsteht.

 

Autor/in: 
wra.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2013, Seite 74

 
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