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ReNatour

Ökologisch reisen

Der Reiseveranstalter ReNatour mit Sitz in Nürnberg bietet nachhaltige Urlaubsreisen in Deutschland und Europa an. Gegründet wurde das Unternehmen 1994 von Roland Streicher, seine Frau Sybille stieg kurze Zeit später ein.

Der Betriebswirt machte sich bereits während seines Studiums an der Universität Erlangen-Nürnberg in der Reisebranche selbstständig und bot damals Ski-Reisen an – allerdings noch ohne nachhaltigen Ansatz. Den Anstoß, über die Folgen des Massentourismus nachzudenken und schließlich auch selbst aktiv zu werden, gab ein Aufenthalt in einem künstlich angelegten Ski-Gebiet in Frankreich: „Frankreich ist toll zum Skifahren, ich bin noch heute gerne dort. Aber die Menschenmassen, die sich dort auf den Kunstschneepisten tummelten – das kam mir falsch vor“, erinnert sich der Geschäftsführer. „Unser Motto heißt ‚Reisen, die nicht die Welt kosten‘. Das meinen wir bewusst zweideutig.“ Man wolle zeigen, dass umwelt- und sozialverträgliche Reisen nicht teuer sein müssen.

Dass ReNatour fast ausschließlich Ziele in Europa anbietet, hat einen Grund: Das Reisen mit dem Flugzeug ist wegen des sehr hohen CO2-Ausstoßes besonders schädlich für die Umwelt. Darum bietet das Unternehmen seinen Kunden wenn möglich auch immer gleich eine alternative Verbindung mit Bahn und Fähre an. Liegt das Reiseziel im näheren Umfeld, erhält der Kunde einen Preisnachlass auf die Unterkunft, wenn er das Auto stehen lässt und mit der Bahn anreist. „Die Anreise macht in der Regel über 90 Prozent der Umweltbelastung einer Urlaubsreise aus, darum ist die Wahl des Verkehrsmittel besonders wichtig“, erklärt Streicher. Ist die Reise mit dem Flugzeug nicht zu vermeiden, gibt ReNatour die Faustformel vor: Je weiter weg, desto länger bleiben. Außerdem hat ReNatour gemeinsam mit Partnern die Aktion Atmosfair ins Leben gerufen. Hier zahlt der Reisende freiwillig Geld für die von ihm verursachten Treibhausgase, das dann wiederum in ökologische Projekte reinvestiert wird.

Insgesamt bietet ReNatour rund 80 verschiedene Reisen an, vom Urlaub auf dem Bauernhof im Piemont, einer Vitalwoche an der Lykischen Küste bis hin zur Eselwanderung in den Abruzzen. Die Reiseorte und Unterkünfte werden persönlich von den ReNatour-Mitarbeitern ausgesucht und getestet. Das Unternehmen beschäftigt inzwischen vier feste Mitarbeiter sowie je nach Saison fünf bis zehn freie Mitarbeiter, die dann an verschiedenen Reisezielen tätig sind. Ein besonderes Augenmerk bei der Konzeption der Reisen und der Auswahl der Unterkünfte liegt immer auf einem starken Bezug zur Natur und einer umweltschonenden Betriebsführung. Nach Möglichkeit werden die Gäste mit regionaltypischer Küche und Bio-Produkten verpflegt.

Als Gründungsmitglied des Forum Anders Reisen e.V., einem Unternehmensverband für nachhaltigen Tourismus, fühlt sich der Nürnberger Reiseanbieter auch dessen Kriterienkatalog verpflichtet. Dieser fordert u.a., dass die natürlichen Ressourcen wie Boden, Wasser, Luft, Flora und Fauna geschont und erhalten werden und dass die Kultur der einheimischen Bevölkerung im Reiseland geachtet wird. Außerdem werden die Reiseveranstalter für die Wertschöpfungskette sowie Angebote Dritter, die sie über ihre Plattformen vertreiben, verantwortlich gemacht.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2013, Seite 62

 
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