Hinter hohen Hecken sitzt in Wilhermsdorf im Landkreis Fürth ein echter Hidden Champion: Die Emil Müller GmbH ist weltweit führend mit Gießkernen aus Salzkeramik.
Die Kunden des High-Tech-Unternehmens kommen aus der Medizin- und Automobiltechnik. Seit 2007 ist der Familienbetrieb eine Tochtergesellschaft der CeramTec-Gruppe, die ihren Hauptsitz in Plochingen in Baden-Württemberg hat, über 400 Mio. Euro Umsatz erzielt und an 18 Produktionsstandorten rund 3 600 Mitarbeiter beschäftigt.
Ursprünglich produzierte die Emil Müller GmbH, die 1921 in Zirndorf gegründet worden war, Blechverpackungen, zum Beispiel für Buntstifte. Als in den 1980er Jahren der Dieselboom bei Autos begann, setzte das Unternehmen einen neuen Schwerpunkt: Wasserlösliche Gießkerne aus Salzkeramik, wovon heute in Wilhermsdorf etwa 50 Mio. jährlich hergestellt werden. Eine Spezialität ist die Verbindung dieser Keramikformen mit Metallteilen. Auf diese Weise lassen sich die Einbuchtungen von Kolben oder Aussparungen im Kühlwassermantel von Motoren im Kokillen-, Niederdruck- oder Druckguss formen. Nach dem Verfahren werden die Salzkerne einfach mit Wasser ausgespült.
Ein Lager für die fertigen Teile braucht das Unternehmen nicht: Alles wird „Just in Time“ im Drei-Schicht-Betrieb an sechs Tagen pro Woche gefertigt. Etwa ein Fünftel der Mitarbeiter arbeitet in der Entwicklung und in der Qualitätssicherung. Auch die drei Emil Müller-Tochtergesellschaften in der Türkei, Brasilien und Mexiko werden von den über 120 Mitarbeitern und durchschnittlich etwa drei Auszubildenden am Standort Wilhermsdorf unterstützt. Obwohl man auf vielen Märkten keine direkten Wettbewerber habe, arbeite man ständig an Neuerungen, um den Vorsprung zu halten, so Geschäftsführerin Gudrun Schiller. Dokumentiert wird die Innovationsstärke der Emil Müller GmbH durch zahlreiche Patente.
