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Aquakin

Kleinstes Wasserkraftwerk der Welt

Blue Freedom heißt das mit fünf Watt wohl kleinste Wasserkraftwerk der Welt.

Entwickelt hat es die Firma Aquakin UG aus Fürth zusammen mit mehreren regionalen Partnern. Nach einer jetzt anlaufenden Crowd Funding-Kampagne soll die Massenproduktion des Geräts, von dem es  bisher fünf funktionsfähige Prototypen gibt, in einem halben Jahr beginnen.

Das Design des Mini-Kraftwerks erinnert an einen etwas groß geratenen CD-Player. Doch nicht dieses Gehäuse, sondern der rund zehn Zentimeter durchmessende, blaue Propeller wird ins Wasser gehängt. Automatisch richtet er sich nach dem Wasserfluss aus und bewegt sich bereits ab einer Fließgeschwindigkeit von 0,2 Metern pro Sekunde – also kleineren Bächen. Seine volle Leistung entfaltet das System bei etwa 4,5 Metern pro Sekunde, was einem leicht rauschenden Wildbach entspricht. Eine mindestens 1,80 Meter lange Welle überträgt das Drehen des Propellers auf den Generator nebst Batterie im schwarzen Gehäuse. Mit nur 400 Gramm ist es für Menschen geeignet, die sich in der Natur bewegen, wie Angler, Berg- oder Bootswanderer. Beispielsweise nachts könnten sie den Rotor ins Wasser hängen, die im „Kraftwerk“ eingebaute Batterie (ca. fünf Amperestunden) laden und die Energie über integrierte USB-Steckdosen für Mobiltelefon, LED-Lichter oder Radio nutzen.

Hinter Blue Freedom steckt vor allem der Industriedesigner und Produktentwickler Leif Schoeller: Mit Unterstützung durch Innovationsgutscheine des Freistaats Bayern und Ingenieurleistung der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm hat Schoellers Aquakin UG das patentierte System serienreif gemacht. Die Energietechnik hat nach Angaben des Unternehmers eine ebenfalls in Fürth angesiedelte Fachfirma für Leistungselektronik mitentwickelt. Die Teile von Blue Freedom sowie das gesamte System sollen „Made in Germany“ sein, so Schoeller. Vor Kurzem wurde die Innovation beim Businessplan-Wettbewerb Nordbayern ausgezeichnet.

Doch die Massenproduktion des Lifestyle-Produkts, wie es Schoeller bezeichnet, könne erst starten, wenn sich möglichst viele Unterstützer über eine „Crowd Funding“-Internetplattform gemeldet haben. Weitere Energiesysteme haben die Fürther bereits in der Entwicklung: Ein Linearwasserkraftwerk, ein Wirbelwasserkraftwerk und eine Rohrturbine.

Autor/in: 

wra.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2015, Seite 63

 
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