Zu ihrem 125. Geburtstag kann sich die Allianz Deutschland AG über einen Rekordumsatz freuen: 32,1 Mrd. Euro erzielte der Versicherungskonzern im Geschäftsjahr 2014, 7,5 Prozent mehr als 2013.
Die etwa 1,1 Mio. Allianz-Kunden aus Franken bescherten dem Unternehmen Beitragseinnahmen in der Sach-, Lebens- und Krankenversicherung von insgesamt 2,1 Mrd. Euro; das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 9,2 Prozent. „Jeder vierte Franke ist bei uns versichert“, erklärte Erich Rochlitz, Repräsentant der Allianz am Standort Nürnberg, bei der Vorstellung der regionalen Geschäftsergebnisse.
Den Grund für das überproportionale Wachstum in Ober-, Mittel- und Unterfranken sieht Rochlitz vor allem in der „Flächenpräsenz“. Die Allianz beschäftigt in diesen Regierungsbezirken über 800 Mitarbeiter. Dazu kommen etwa 400 selbstständige Versicherungsvertreter, die ein dicht geknüpftes Netz von Agenturen betreiben. Dies betrachtet Rochlitz als großen Vorteil bei der Gewinnung neuer und bei der Bindung bestehender Kunden, denn gerade in der Sachversicherung herrsche ein scharfer Verdrängungswettbewerb. Die dezentralen Strukturen ermöglichen auch den regionalen Schadensmanagern eine „schnelle und unbürokratische Regulierung“ von Versicherungsfällen.
Persönliche Beratung soll trotz fortschreitender Digitalisierung der Branche weiterhin eine Schlüsselrolle spielen. Der Konzern verfolge im Vertrieb eine Multi-Channel-Strategie, so der Allianz-Repräsentant: „Der Kunde bestimmt den Kanal, über den er uns kontaktieren will.“ Es habe sich gezeigt, dass das Internet zwar als Informationsmedium genutzt wird, etwa zum Anbietervergleich, aber beim Abschluss komplexer Versicherungsverträge wünschten sich die meisten Kunden nach wie vor ein persönliches Gespräch.
Die regionalen Zahlen für Franken spiegeln die – trotz Niedrigzinsphase – große Bedeutung der Lebensversicherung in der Altersvorsorge wider: 2014 konnte die Allianz in Franken ihre Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung um rund 14 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro steigern. Dabei legten vor allem die Einmalbeiträge stark um rund 30 Prozent auf 728 Mio. Euro zu. Beim Konzept „Rentenversicherung gegen Einmalbeitrag“ wird die Kapitaldeckung für die Lebensversicherung nicht durch monatliche Beiträge über die gesamte Laufzeit aufgebaut, sondern die Gesamtsumme wird stattdessen in einem Einmalbeitrag entrichtet.
In der Schaden- und Unfallversicherung steuert die Allianz in Franken auf Wachstumskurs. Der Versicherer hat seine Beitragseinnahmen 2014 um 2,1 Prozent auf 532 Mio. Euro erhöht. Eine signifikante Steigerung verzeichneten dabei vor allem die Neu- und Mehrbeiträge: Sie legten um 11,4 Prozent auf 80 Mio. Euro zu. Bei der privaten Krankenversicherung bezifferten sich die Beitragseinnahmen 2014 in der Region auf 206 Mio. Euro. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Minus von 0,9 Prozent. Als ausschlaggebend für diese Veränderung nennt die Allianz leichte Beitragssenkungen zum Anfang des Jahres 2014. Gleichzeitig ist die Zahl der Vollversicherten kleiner geworden, was auf die Altersstruktur des Versicherungskollektivs zurückzuführen sei.
